Schwarzburg von Sophie Friederike Mereau
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In sich gehüllt, umkränzt von grünen Hügeln, |
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leis' angewebt von milder Schwermut Flügeln, |
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ruht dort das Tal in stiller Dämmerung. |
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Ein kühler Luftstrom wallt mir sanft entgegen, |
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und der Begeist'rung süße Schauer regen |
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des Herzens Saitenspiel mit leisem Schwung. |
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Hier lege, was ihm Menschen aufgedrungen, |
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des Vorurteils erträumte Forderungen, |
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der frohe Wand'rer ehrerbietig ab, |
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und geh' allein, sich selbst zurückgegeben, |
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der Wahrheit und Natur mit reinem Sinn zu leben, |
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ein freier Mensch mit seinem Pilgerstab. |
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O du, Natur! wie strebt in deinem Reiche, |
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voll ew'ger Harmonie, der Grashalm und die Eiche |
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in ihrer Kraft mit gleichem Recht empor, |
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und alles lebt und wirkt mit fröhlichem Beginnen, |
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und aus der Freiheit Götterschale rinnen |
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Glückseligkeit und Ruhe mild hervor! |
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Und nur der Mensch, von außen und von innen |
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bestürmt, geengt, wünscht mit entflammten Sinnen, |
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was ihn aus deinem stillen Kreise zieht, |
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und gibt des Herzens süße Trunkenheiten, |
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des Selbstgefühls, der Freiheit Seligkeiten, |
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für ein erkünstelt Glück, das bald ihn flieht! |
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Wie schwebt der Blick die Höhen auf und nieder, |
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und kehrt, getränkt mit süßen Bildern, wieder, |
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und neue Ahnung schwellt das trunkne Herz! |
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Es fühlt den hohen Reiz mit leisem Beben, |
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so still und groß, so voll von Glut und Leben, |
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und ringt mit Lust und wunderbarem Schmerz, |
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Was für ein süßer, weicher Wohllaut säuselt |
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zu mir empor! Sieh', über Kiesel kräuselt |
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ein Bach sich hin mit sanfter Melodie: |
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bald rauscht er fort gewaltig, wie auf Flügeln |
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des Sturmes; bald, geküßt von grünen Hügeln, |
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klagt er der Sehnsucht leise Harmonie. |
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Wie ist mit einemmal von einem rauhen |
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Gebirg', das sich vermessen in die blauen |
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Gewölbe drängt, der Eingang mir entrückt! |
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Und durch den grünen waldigen Kolossen |
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scheint, wie durch Feenhand, der Ausweg mir verschlossen, |
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der heimlich sich um einen Felsen drückt. |
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Dort schwimmen, wie mit Flammen übergossen |
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im Sonnenschein, von Azurblau umflossen, |
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von süßen Düften freundlich überwallt, |
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die jungen Büsche sanft den Hügel nieder, |
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und Fels und Hain tönt vom Gesange wider, |
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der lieblich durch die zarten Zweige hallt. |
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Dicht nebenan, gehüllt in finstre Trauer, |
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stürzt leis' durchweht vom kühlen Abendschauer, |
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ein Fichtenwald den steilen Berg hinab, |
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und seitwärts blickt, umweht von Ulm und Flieder, |
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ein dunkler Fels aus jäher Höh' hernieder, |
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bedeutungsvoll und schweigend wie das Grab. |
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Bald, wo der Blick an hohen Wänden scheitert, |
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von keinem Blümchen, keinem Baum erheitert, |
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drängt eine Klippe unsern Pfad hinweg; |
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wir klimmen fort an schroffen Felsenwänden: |
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der Abendsonne letzte Strahlen senden |
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noch mildes Licht auf den zerriß'nen Steg. |
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Und immer tiefer taucht in graue Düfte |
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der Himmel sich, und über stille Klüfte |
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webt leise sich der Dämm'rung trüber Flor. |
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Verworren schweben jetzt Erinnerungen |
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der Seele vor, von Schwermut sanft bezwungen, |
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und Bilder steigen wunderbar empor. |
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Es flattert dort um jene düstre Schatten |
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die Phantasie, und auf betauten Matten |
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schafft eine Hütte sich die Träumerin; |
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auf jenen Stein, wo hohe Buchen trauern, |
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den feuchte Lüftchen wehmutsvoll umschauern, |
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dort zaubert sie ein fühlend Wesen hin, |
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Das unbemerkt, allein mit Moos und Steinen, |
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des müden Herzens Wunden zu beweinen, |
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die feindlich ihm ein strenges Schicksal schlug, |
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und, eingewiegt in freie Träumereien, |
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sich sehnsuchtsvoll hier der Natur zu weihen, |
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sein Leid in diese schöne Wildnis trug; |
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Bis endlich sich die dunklen Farben mildern, |
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und mit der Hoffnung sanft verklärten Bildern |
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die rasche Zeit den stillen Schmerz ereilt; |
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dann einst von Harmonie herbei gewinket, |
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ein holdes Wesen stumm an seinen Busen sinket, |
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das seine Menschenflucht versteht und teilt; |
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Das zarte Sympathie mit ihm verbindet, |
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das ohne Worte seine Seele findet, |
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durch kalte Weisheit nicht den edlen Schmerz entehrt; |
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bis sanft durch schönes Mitgefühl erheitert, |
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sich seines Lebens düstre Bahn erheitert, |
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und neuer Mut im Busen wiederkehrt. |
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Der Schimmer stirbt, die Sterne blinken nieder, |
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der Nachtwind weht mit tauigem Gefieder, |
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und tiefe Ruhe wohnt im Fichtenhain: |
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verworren quellen nun aus leichten Schatten |
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der Bäume Formen weich hervor, und gatten |
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sich lieblicher im bleichen Mondenschein. |
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Wir sind am Ziel! Dem müden Wandrer winket |
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ein mondbeglänztes Dörfchen, und er sinket |
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mit leichterm Mut auf weichen Rasen hin, |
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und um ihn duften lieblicher die Linden, |
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singt lieblicher der Quell, und unvermerkt entschwinden |
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der Schwermut Bilder dem befreiten Sinn. |
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Tief atmet er die Lust, den stillen Frieden, |
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der hier ihm winkt, er fühlt sich abgeschieden |
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von jedem Weh: der Blumen Hauch, die Luft |
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weh'n freundlicher. Er sieht in muntern Reihen, |
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ein glücklich Volk sich lautem Jubel weihen, |
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und folgt dem Trieb', der ihn zur Freude ruft. |
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Verhältnisse sind hinter ihm versunken. |
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Wie schlägt sein Herz von neuem Leben trunken! |
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wie fließt sein Blut so heiter wie der Quell! |
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Er glaubt beherzt mit heiligem Vertrauen |
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an Lieb' und Freundschaft, wallt auf Blumenauen, |
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und, o! wie wird die Zukunft ihm so hell! |
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Und immer leiser schwebt in lusterfüllten Räumen |
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die Phantasie, und unter leichten Träumen |
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verweht die kurze mondbeglänzte Nacht. |
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Schon schauert durch den Hain ein neues Feuer, |
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schon spielt die Luft im jungen Laube freier, |
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schon ist mit mildem Glanz der Tag erwacht. |
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Hinauf! dort wo der jungen Sonne Strahlen |
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mit Himmelsglanz des Vogels Schwingen malen, |
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erwacht die Phantasie mit neuem Schwung. |
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Wir steigen fröhlich durch betaute Matten |
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den Tannenwald hinan, wo Sonnenlicht und Schatten |
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zusammenschmilzt in süße Dämmerung. |
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Wie schwimmt in seinem lichten Farbenkranze, |
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von Sonnenschein umspielt, im Ätherglanze |
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der schöne Grund vor meinem trunk'nen Blick! |
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Mit der Natur in hohem Einklang fühlet |
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das rege Herz, von neuer Lust durchwühlet, |
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und ahnet der Begeistrung nahes Glück. |
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Die reinste Luft, geschöpft aus Ätherquellen, |
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umsäuselt mich; auf ihren leichten Wellen |
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wallt die entzückte Seele himmelan. |
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Wie wogt im Glanz der jungen Morgensonne |
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ein Meer von neuer Lebenskraft und Wonne |
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durch meine Brust, ein Freudenozean! |
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Hinab! ich will mir selbst die Banden kürzen. |
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In diesen Himmel mich hinabzustürzen, |
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in dieser Glut zu sterben, Götterglück! |
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Ich seh' die leichten Schranken niederfallen, |
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mich aufgelös't im reinen Äther wallen, |
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und Gottheit liegt in diesem Augenblick! |
Details zum Gedicht „Schwarzburg“
Sophie Friederike Mereau
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955
1770 - 1806
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang
Gedicht-Analyse
Die Autorin des Gedichtes „Schwarzburg“ ist Sophie Friederike Mereau. 1770 wurde Mereau in Altenburg geboren. Zwischen den Jahren 1786 und 1806 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik oder Romantik zuordnen. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 144 Versen mit insgesamt 24 Strophen und umfasst dabei 955 Worte. Die Gedichte „Schwärmerei der Liebe“, „Vergangenheit“ und „Der Knabe“ sind weitere Werke der Autorin Sophie Friederike Mereau. Zur Autorin des Gedichtes „Schwarzburg“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 31 Gedichte vor.
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