Die Schwalben von Louise Otto-Peters

Einstmals die Schwalben kamen
Mit fröhlichem Gesang,
Jetzt ziehen fort sie wieder
Und schweigen alle bang.
 
Das ist ein gutes Zeichen:
Sie brachten Lieder her,
Die bleiben uns zurücke,
Drum singen sie nicht mehr.
 
Wir aber können singen
10 
Nun auch bei Eis und Schnee –
11 
Die Schwalben stille ziehen
12 
Habt Dank! – Ade! Ade!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Die Schwalben“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
52
Entstehungsjahr
1840-1850
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Schwalben“ stammt von der Autorin Louise Otto-Peters, die von 1819 bis 1895 lebte. Somit ordnen wir ihr literarisches Schaffen der Zeit des Biedermeier und der ersten Welle der Frauenbewegung zu, denn Otto-Peters setzte sich im 19. Jahrhundert für die Rechte der Frauen ein.

Auf den ersten Blick scheint das Gedicht eine einfache, vielleicht sogar idyllische Geschichte zu erzählen: Der Zyklus der Schwalben, die mit dem Wechsel der Jahreszeiten kommen und gehen, wird gefeiert. Jedoch steckt in dieser scheinbar simplen Naturbeobachtung mehr.

In einfachen Worten fasst das lyrische Ich die Beobachtung von Schwalben zusammen, die zu Beginn fröhlich singend auftauchen und schließlich in Stille wieder wegziehen. Das lyrische Ich deutet dieses Erlebnis als gutes Zeichen und als einen Zyklus, der es erlaubt, auch im Winter – also auch in schwierigen Zeiten – zu singen. Letztendlich verabschiedet es die still wegziehenden Schwalben dankend.

Das lyrische Ich scheint das Phänomen der Zugvögel und den Rhythmus der Natur als Metapher für das menschliche Leben – oder sogar für das Ringen um die Rechte der Frauen – zu verwenden. Es betont die Fähigkeit, Freude (dargestellt durch Gesang) auch in schwierigen Zeiten (symbolisiert durch Eis und Schnee) zu finden, ganz gleich, ob die äußeren Bedingungen (die Schwalben) gerade günstig sind oder nicht. Es feiert somit Beharrlichkeit, Widerstandsfähigkeit und Optimismus.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen zu je vier Versen, wobei ein einfacher, klarer Stil und Rhythmus verwendet werden. Die Sprache ist recht schlicht und die Metaphern sind leicht zugänglich. Das Gedicht nutzt die Naturbeobachtung als Metapher für tiefere menschliche Erfahrungen und Bestrebungen. Dies macht es zwar auf den ersten Blick einfach, eröffnet jedoch bei genauerem Hinsehen eine tiefere Bedeutungsebene.

Weitere Informationen

Die Autorin des Gedichtes „Die Schwalben“ ist Louise Otto-Peters. Otto-Peters wurde im Jahr 1819 in Meißen geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1850. Leipzig ist der Erscheinungsort des Textes. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 52 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Dichterin Louise Otto-Peters ist auch die Autorin für Gedichte wie „Allein“, „Am Schluß des Jahres 1849“ und „Am längsten Tage“. Zur Autorin des Gedichtes „Die Schwalben“ haben wir auf abi-pur.de weitere 106 Gedichte veröffentlicht.

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