Alß sie ein Poëtischer Geist tribe von Sibylla Schwarz

1	ICh / der ich sonsten pflag von schlechten Dingen schreiben /
2	bin gänzlich umgekehrt / nun muß mein Lob wohl bleiben /
3	und grünen wie ein Zweig / iezt wil ich meinen Sinn /
4	von dem / das niedrig ist / biß in die Wolcken ziehn.
5	Die Göttin Fama wil mir selber Flügel geben /
6	die immer für und für am hellen Himmel kleben /
7	und wo der Venus Sohn hinfüro schiessen wil
8	nach mir / so raht ich / daß er in die Wolcken Ziel.
9	Da soll mein Ball=Plaz seyn / da soll das Glüder fliegen /
10	wie Spreu / das brennen muß / und allzeit unten ligen.
11	Die Clio bindet mir schon selbst die Lohrbeer=Kron /
12	die Ewig grünen wird / nun soll die Kunst den Lohn
13	erlangen / recht; So muß ein freyer Sinn bekleiben;
14	nuhn / ich will immer auch bey meinen Worten bleiben /
15	und steigen mit dem Sinn des Himmels Leiter an /
16	ein jeder sey bereit / daß er mir folgen kan.

Details zum Gedicht „Alß sie ein Poëtischer Geist tribe“

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Alß sie ein Poëtischer Geist tribe“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Sibylla Schwarz. Schwarz wurde im Jahr 1621 in Greifswald geboren. In der Zeit von 1637 bis 1638 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her lässt sich das Gedicht der Epoche Barock zuordnen. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 148 Worte. Die Dichterin Sibylla Schwarz ist auch die Autorin für Gedichte wie „ISt Lieb ein Feur / und kan das Eisen schmiegen“, „WAn alle Buhler doch nuhr hetten einen Fluht“ und „Am liebsten bey der Liebsten“. Zur Autorin des Gedichtes „Alß sie ein Poëtischer Geist tribe“ haben wir auf abi-pur.de weitere 40 Gedichte veröffentlicht.

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