Die Rose von Christoph August Tiedge
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Du blüh’st beim Liebgekose |
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Der Luft in Lieb’ und Lust; |
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Weißt Du, zu welchem Loose |
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Du blühtest, sanfte Rose? |
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Sollst ruh’n an meiner Brust. |
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Im schützenden Gehäge |
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Der Dornen blühtest Du |
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Durch meine treue Pflege; |
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Nun pflück’ ich Dich, und lege |
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Dich an mein Herz zur Ruh. |
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Nur wenig Frühlingswochen, |
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Geliebte, reiftest Du |
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Und bist nun aufgebrochen, |
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Mein Herz wird freudig pochen, |
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Kommst du daran zur Ruh. |
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Ich blühte sechszehn Lenze |
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Und wol so schön wie Du: |
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Ich wand schon manche Kränze |
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Für fremde Hochzeittänze |
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Und kam noch nicht zur Ruh! |
Details zum Gedicht „Die Rose“
Christoph August Tiedge
4
20
93
2. Januar 1827
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht, „Die Rose“, wurde von Christoph August Tiedge verfasst, einem deutschen Dichter, der im 18. und 19. Jahrhundert lebte. Dadurch lässt es sich zeitlich der Epoche der Romantik zuordnen. Die Romantiker beschäftigten sich oft mit Themen der Natur, der Liebe und der Gefühle, was sich auch in diesem Gedicht widerspiegelt.
Beim ersten Lesen des Gedichts sticht insbesondere die außergewöhnliche Metapher der Rose als Symbol für das lyrische Ich hervor, das sich nach Liebe und Ruhe sehnt. Hier hebt sich auch Tiedges unverwechselbare Sprachmelodie hervor.
Das Gedicht besteht aus vier Strophen, die jeweils aus fünf Versen bestehen. Das lyrische Ich spricht direkt zu einer Rose und vergleicht sich selbst mit ihr. Es schildert, wie die Rose durch die Pflege des lyrischen Ichs („meine treue Pflege“, Vers 8) gewachsen ist und schließlich an seiner Brust zur Ruhe kommen soll. Im Verlaufe des Gedichts wird klar, dass das lyrische Ich sich nach der gleichen Ruhe sehnt, die es der Rose bieten soll. Es erwähnt, dass es schon „sechszehn Lenze“ (Vers 16) blühte und viele Kränze für fremde Hochzeiten gewunden hat, ohne selbst zur Ruhe zu kommen.
Die Form und Sprache des Gedichts sind einfühlsam, aber auch etwas melancholisch. Durch den direkten Dialog mit der Rose werden emotional aufgeladene Themen wie Liebe, Fürsorge und Sehnsucht behandelt. Die versehene Metaphorik betont die Tiefe der empfundenen Gefühle und spiegelt die typische poetische Sprache und thematische Prioritäten der Romantik wider.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in „Die Rose“ das lyrische Ich die Rose als Metapher für sich selbst und die eigene Sehnsucht nach Liebe und Ruhe nutzt. Das lyrische Ich sehnt sich danach, wie die Rose an der Brust eines Geliebten nach der Liebe und Fürsorge zur Ruhe zu kommen. Es verwendet die Rose, um seine eigene Situation zu reflektieren und das Ausmaß seiner Gefühle auszudrücken. Dabei wird das Thema der unerfüllten Liebe auf melancholische und dennoch schöne Weise dargestellt.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Die Rose“ ist Christoph August Tiedge. Im Jahr 1752 wurde Tiedge in Gardelegen geboren. Im Jahr 1827 ist das Gedicht entstanden. In Dresden ist der Text erschienen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 93 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Zum Autor des Gedichtes „Die Rose“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.
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