Amors Pfeil von Gottfried August Bürger

Amors Pfeil hat Widerspizen.
Wen er traf, der lass’ ihn sizen,
Und erduld’ ein wenig Schmerz!
Welcher meinen Rath verachtet,
Und ihn auszureissen trachtet,
Der zerfleischet ganz sein Herz.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Amors Pfeil“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
29
Entstehungsjahr
1772
Epoche
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Amors Pfeil“ wurde von Gottfried August Bürger verfasst, der von 1747 bis 1794 lebte. Damit ist es dem Zeitalter der Aufklärung zuzuordnen, aber auch der Sturm-und-Drang-Epoche, die als jugendlich-rebellische Reaktion auf die Aufklärung entstand.

Beim ersten Lesen scheint das Gedicht von den bittersüßen Schmerzen der Liebe zu handeln, symbolisiert durch den Pfeil des Liebesgottes Amor.

Inhaltlich setzt sich das lyrische Ich mit den Folgen der Liebe auseinander und gibt Ratschläge über den Umgang mit Liebesschmerz. Wenn Amors Pfeil, also die Liebe, einen trifft, sollte man diesen Schmerz ertragen, statt zu versuchen, den metaphorischen Pfeil zu entfernen, denn das würde nur zu mehr Schmerz führen. Dies kann auf die Auffassung hindeuten, dass wahre Liebe auch Leiden mit sich bringt und man dieses annehmen sollte.

Sprache und Form des Gedichts sind recht traditionell. Die Verse folgen einer klaren Rhythmik und das Gedicht ist in Reimen verfasst, was typisch für die Poesie der Aufklärung und des Sturm und Drangs ist. Die Sprache ist eher formell und verwendet mythologische Anspielungen, in diesem Fall auf Amor, den römischen Gott der Liebe.

In der Analyse kann man festhalten, dass das Gedicht eine eher melancholische Haltung zu Liebe und Herzschmerz ausdrückt und empfiehlt, die Schmerzen der Liebe anzunehmen, statt gegen sie zu kämpfen. Dies spiegelt möglicherweise die zeitgenössische Auffassung von Gefühlen und menschlichen Erfahrungen wider.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Amors Pfeil“ des Autors Gottfried August Bürger. Der Autor Gottfried August Bürger wurde 1747 in Molmerswende im Ostharz geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1772 zurück. Erscheinungsort des Textes ist Göttingen. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Sturm & Drang zuordnen. Bürger ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Der Sturm und Drang ist eine Strömung in der deutschen Literaturgeschichte, die häufig auch als Geniezeit oder Genieperiode bezeichnet wird. Die Epoche ordnet sich nach der Literaturepoche der Empfindsamkeit und vor der Klassik ein. Sie lässt sich auf die Zeit zwischen 1765 und 1790 eingrenzen. Die wesentlichen Merkmale des Sturm und Drang lassen sich als ein Auflehnen oder Rebellieren gegen die Aufklärung zusammenfassen. Das philosophische und literarische Leben in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und die Literatur sollten dadurch maßgeblich beeinflusst werden. Bei den Vertretern der Epoche des Sturm und Drang handelte es sich vorwiegend um Schriftsteller jüngeren Alters. Um die persönlichen Empfindungen des lyrischen Ichs zum Vorschein zu bringen, wurde im Besonderen darauf geachtet eine geeignete Sprache zu finden und in den Gedichten einzusetzen. Die Werke vorheriger Epochen wurden geschätzt und dienten als Inspiration. Aber dennoch wurde eine eigene Jugendsprache und Jugendkultur mit kraftvollen Ausdrücken, Ausrufen, Halbsätzen und Wiederholungen geschaffen. Mit seinen beiden bedeutenden Vertretern Goethe und Schiller entwickelte sich der Sturm und Drang weiter und ging in die Weimarer Klassik über.

Das vorliegende Gedicht umfasst 29 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 6 Versen. Gottfried August Bürger ist auch der Autor für Gedichte wie „Lenore“, „Die beiden Maler“ und „Liebe ohne Heimat“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Amors Pfeil“ weitere 13 Gedichte vor.

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