Die Nymphe des Mains und der Wandrer von Friederike Brun

Der Wandrer.
 
Schöne Nymphe des Mains mit den langen wallenden Locken,
Sag’, o Liebliche, wem eilet entgegen dein Fuss?
Sage, wem schmücktest du dich mit dem Blüthen duftenden Kranze,
Und wem füllte dies Horn sich mit winkender Frucht?
 
Die Nymphe.
 
Meinem Geliebten entgegen, des Gotthards mächtigem Sohne,
Wall’ ich, bräutlich geschmückt, bringend der Ebene Frucht.
Liebend führet er mich in Bacchus purpurne Lauben,
10 
Tränkt mit der Fülle mich dort herzerquickenden Weins.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Nymphe des Mains und der Wandrer“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
71
Entstehungsjahr
1795
Epoche
Klassik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Nymphe des Mains und der Wandrer“ wurde von der dänischen Schriftstellerin Friederike Brun geschrieben, die von 1765 bis 1835 lebte. Sie war eine wichtige Vertreterin der Romantik, eine literarische Epoche, die von etwa 1800 bis 1850 andauerte und sich durch einen Fokus auf Gefühle, Natur und das Übernatürliche auszeichnet.

Schon beim ersten Lesen des Gedichts fallen die romantischen Elemente auf, etwa die Personifikation der Natur durch die Nymphe und die idyllische Darstellung des Flusses Mains.

Der Inhalt des Gedichts ist eine Unterhaltung zwischen einem Wanderer und der Nymphe des Flusses Main. Der Wanderer fragt die Nymphe, zu wem sie unterwegs ist und an wen sie sich mit ihrem duftenden Blumenkranz und ihrer winkenden Frucht richtet. Die Nymphe antwortet, dass sie ihrem Geliebten, dem Sohn des Gotthards, entgegengeht. Sie ist symbolisch geschmückt und bringt Frucht auf die Ebene. Ihr Geliebter führt sie dann in die purpurfarbenen Lauben des Wein-Gottes Bacchus und erquickt ihr Herz mit reichlich Wein.

Das lyrische Ich, also der Wanderer, dient hier als Mittel, um die Aussagen der Nymphe zu provozieren. Seine Fragen ermöglichen es der Nymphe, ihre liebevolle Beziehung und den natürlichen Kreislauf darzustellen, bei dem sie die Früchte der Erde dem Geliebten bringt, der ihr wiederum mit dem Wein Lebensfreude gibt.

Das Gedicht hat einen traditionellen formalen Aufbau. Es besteht aus vier Strophen, die erste und dritte Strophe bestehen aus einem Vers, die zweite und vierte aus vier Versen. Die Sprache des Gedichts ist geprägt durch eine hohe Dichte an literarischen Bildern und gezielter Wortwahl, etwa durch die Beschreibung des wallenden Haars der Nymphe und der purpurnen Lauben. Es wird zudem in einer gehobenen, fast schon altmodischen Sprache geschrieben, die den romantischen Charakter des Gedichts betont.

Zusammengefasst handelt es sich bei „Die Nymphe des Mains und der Wandrer“ um ein typisches romantischen Gedicht, das die Natur personifiziert und die Beziehung zwischen Menschen und Natur idealisiert.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Die Nymphe des Mains und der Wandrer“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Friederike Brun. Geboren wurde Brun im Jahr 1765 in Gräfentonna. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1795. Der Erscheinungsort ist Zürich. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Klassik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin vorgenommen werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 71 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 10 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere Werke der Dichterin Friederike Brun sind „An Augusta“, „An Schulz und Voß“ und „An Selma Gerstenberg“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Die Nymphe des Mains und der Wandrer“ weitere 58 Gedichte vor.

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