Die Mondenfinsterniß von Christian Felix Weiße
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Die Finsterniß des Monden zu sehn, |
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Ladt ich jüngst Freund und Brüder ein: |
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Dieß kann, sprach ich vortrefflich geschehn |
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In einem Glase blanken Wein. |
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Sie kamen und ich schenkte frisch ein: |
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Gebt acht! schrie ich, da, seht ihr, da! |
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Jedoch sie stürzten hurtger hinein, |
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Als sich der Mond im Glase besah. |
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Die Finsterniß gieng wieder vorbey, |
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Man sah den Strahl des Mondenlichts: |
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Was saht ihr, rief ich – – mit großem Geschrey |
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Antworteten sie taumelnd: Nichts! |
Details zum Gedicht „Die Mondenfinsterniß“
Christian Felix Weiße
3
12
74
1758
Aufklärung
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Die Mondenfinsterniß“ wurde von Christian Felix Weiße geschrieben. Weiße wurde am 28. Januar 1726 geboren und starb am 16. Dezember 1804. Das Gedicht kann zeitlich in die Zeit um 1800 eingeordnet werden.
Beim ersten Lesen des Gedichts entsteht ein Eindruck von Leichtigkeit und Heiterkeit. Das lyrische Ich scheint eine fröhliche Einladung an Freunde und Brüder auszusprechen, um gemeinsam die Mondfinsternis zu beobachten. Es wird eine lustige und unterhaltsame Situation erwartet.
Der Inhalt des Gedichts ist einfach. Das lyrische Ich lädt Freunde und Brüder ein, um gemeinsam die Mondfinsternis zu sehen. Es schlägt vor, dies in einem Glas Wein zu tun. Als die Gäste ankommen, schenkt das lyrische Ich frischen Wein ein und bittet sie, genau hinzuschauen. Doch die Gäste stürzen sich gierig auf den Wein, bevor sie den Mond im Glas betrachten können. Die Mondfinsternis endet und das lyrische Ich fragt seine Gäste, was sie gesehen haben. Taumelnd und betrunken antworten sie: „Nichts!„
Das Gedicht besteht aus drei vierzeiligen Strophen. Die Sprache ist einfach und deutlich, passend zur fröhlichen Stimmung des Gedichts. Es gibt jedoch auch verschiedene Interpretationsmöglichkeiten. Das Glas Wein kann als Metapher für die Vergänglichkeit und die Täuschung der Sinne gesehen werden. Das lyrische Ich erwartet, dass die Gäste die Schönheit der Mondfinsternis erkennen, aber sie werden von ihren eigenen Bedürfnissen abgelenkt und verpassen den Moment. Dies könnte als eine Kritik an der menschlichen Natur und der Oberflächlichkeit interpretiert werden.
Insgesamt ist das Gedicht „Die Mondenfinsterniß“ eine leichte und humorvolle Darstellung einer Situation, in der das lyrische Ich die Eitelkeit und Vergänglichkeit der menschlichen Interessen und Vergnügungen kommentiert.
Weitere Informationen
Christian Felix Weiße ist der Autor des Gedichtes „Die Mondenfinsterniß“. Der Autor Christian Felix Weiße wurde 1726 in Annaberg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1758 zurück. Der Erscheinungsort ist Leipzig. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Aufklärung zugeordnet werden. Bei Weiße handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 74 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Christian Felix Weiße ist auch der Autor für Gedichte wie „Cephalus und Aurore“, „Chloe“ und „Chloe im Bade“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die Mondenfinsterniß“ weitere 100 Gedichte vor.
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