Die Lupe bietet sich an von Joachim Ringelnatz

Ich will euch dienen,
Will euer Auge sein,
Wenn ihr im Allzuklein
Suchet wie Bienen.
 
Ich deute euch jederzeit
Falsches und Wahres,
Und Wunderbares
Der bunten Winzigkeit.
 
Die spiegelt geheimnisvoll
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Das große Treiben. –
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Und im kleinsten Winkel soll
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Kein Schmutz bei euch bleiben.
 
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Ich kann, aber will nicht gern
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Euch Löcher brennen.
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Haltet mir Blendlicht fern!
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Ihr sollt mich kennen.
 
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Ihr sollt mich durchschaun,
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Wie ich die Spitzbübchen,
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Sollt ganz mir vertraun,
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Eurem konvexsen Linschen Lüpchen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Die Lupe bietet sich an“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
76
Entstehungsjahr
1933
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Lupe bietet sich an“ wurde von Joachim Ringelnatz geschrieben, der von 1883 bis 1934 lebte. Es lässt sich in die Zeit der klassischen Moderne einordnen.

Der erste Eindruck des Gedichts ist, dass das lyrische Ich sich den Lesern oder Zuhörern als Lupe anbietet und ihnen dienen will. Es möchte ihr Auge sein und ihnen helfen, im Allzukleinen wie Bienen zu suchen.

Der Inhalt des Gedichts ist, dass das lyrische Ich sich selbst als eine Lupe darstellt, die in der Lage ist, den Lesern oder Zuhörern sowohl Falsches als auch Wahres und Wunderbares im Allzukleinen zu deuten. Es beschreibt, wie die Lupe geheimnisvoll das große Treiben spiegelt und keinen Schmutz im kleinsten Winkel bei den Lesern oder Zuhörern lassen möchte. Das lyrische Ich betont, dass es zwar in der Lage ist, Löcher zu brennen, aber es nicht gerne tut. Es möchte, dass die Leser oder Zuhörer ihm bekannt sind und sie sollen es durchschauen, wie es die „Spitzbübchen“ durchschaut. Das lyrische Ich fordert Vertrauen in sich als „konvexes Linschen Lüpchen“.

Die Form des Gedichts besteht aus fünf Strophen mit je vier Versen. Jede Strophe hat einen Reimschema von ABAB. Die Sprache des Gedichts ist simpel und gut verständlich. Es werden einfache Worte und Sätze verwendet, um den Lesern oder Zuhörern eine klare Botschaft zu vermitteln. Es gibt keine komplexen Stilmittel oder Metaphern, sondern eher direkte Beschreibungen und Aussagen.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Lupe bietet sich an“ des Autors Joachim Ringelnatz. Der Autor Joachim Ringelnatz wurde 1883 in Wurzen geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1933. Erscheinungsort des Textes ist Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Bei dem Schriftsteller Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 76 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Der Dichter Joachim Ringelnatz ist auch der Autor für Gedichte wie „Abschied von Renée“, „Abschiedsworte an Pellka“ und „Afrikanisches Duell“. Zum Autor des Gedichtes „Die Lupe bietet sich an“ haben wir auf abi-pur.de weitere 560 Gedichte veröffentlicht.

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