Die Locken der Mägdlein von Friederike Brun
Ein Opfer der Mutter an Hebe.
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Siehe die glänzenden Löckchen, o rosenduftende Hebe, |
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Weich wie der Pappelbaum blüht, golden wie reifende Saat! |
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Zierlich umherzt vom Gefäß und von thauigen Blumen umduftet, |
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Stell’ ich sie hoffenden Sinns leis’ am Altare dir hin! |
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Nimm das Opfer der Kindheit, o himmlischlächelnde Göttin, |
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Knospen-Enthüllerin, nimm freundlich die Gabe des Mais! |
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Lächelnd folgen die Mägdlein; doch thaut auf das Lächeln die Thräne, |
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Weil sie des wallenden Haars schmeichelnd die Mutter beraubt. |
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Freudig vertrauen sie dir, du Spenderin lieblicher Gaben, |
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Die du im hohen Olymp ewiges Lächeln verstreust! |
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Bräune die keimenden Locken und röthe die knospenden Wangen |
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Unschuld schirme die Brust mit diamantenem Schild! |
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Stolz entleuchte dem Blick und Lieb’ entathme der Lippe, |
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Zärtlichkeit hebe das Herz, Edelmuth glänz’ auf der Stirn! |
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Willst du den zarten Schwestern, o Göttin, alles gewähren: |
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Misch’ in der Locken Schnee, spät noch die Blüthe der Huld. |
Details zum Gedicht „Die Locken der Mägdlein“
Friederike Brun
2
16
140
1799
Klassik,
Romantik
Gedicht-Analyse
Die Autorin des Gedichtes „Die Locken der Mägdlein“ ist Friederike Brun. Brun wurde im Jahr 1765 in Gräfentonna geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1799 entstanden. Erschienen ist der Text in Tübingen. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Klassik oder Romantik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin vorgenommen werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 140 Worte. Weitere bekannte Gedichte der Autorin Friederike Brun sind „Bey Henriettens Grabe“, „Bey Münters Grabe“ und „Chamounix beym Sonnenaufgange“. Zur Autorin des Gedichtes „Die Locken der Mägdlein“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 58 Gedichte vor.
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