Ah bassa manelki teremtete von Clemens Brentano
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Ah bassa manelki teremtete, |
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So bläst der Trompeter, so wünschet ein jeder, |
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Auf daß es nun endlich recht drauf und dran geh'! |
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Man streicht sich den Schnurrbart, und giebt ihm den Zwick |
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Und wiegt in dem Säbel des Feindes Geschick. |
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Chor: Schlechte Reiter |
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Sind nichts weiter |
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Als sechsbeinige Bärenhäuter. |
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Ah bassa manelki teremtete! |
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Wir fahren auf Rossen zusammengegossen |
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Wie die Wetterwolken in himmlischer Höh', |
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Es schmettern wie Blitze die Säbel hervor, |
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Wer fest nicht im Sitze, der kriegt eins ans Ohr. |
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Chor: Schlechte Reiter |
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Sind nichts weiter |
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Als sechsbeinige Bärenhäuter. |
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Ah bassa manelki teremtete! |
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Wir ungrischen Husaren, wir haben erfahren, |
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Daß der Feind nicht gern in die Augen uns seh', |
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Sein schlechtes Gewissen verträgt kein Gericht, |
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Ins Gras oft gebissen hat vor uns der Wicht. |
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Chor: Schlechte Reiter |
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Sind nichts weiter |
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Als sechsbeinige Bärenhäuter. |
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Ah bassa manelki teremtete! |
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Mein Säbel, der treue, den Kampf nun erneue, |
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Daß noster Franciscus Justitiam seh'. |
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Wir Ungern wir schlagen mit dem Säbel auf'n Tisch, |
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Protestor wir sagen, dann geht es von frisch. |
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Chor: Schlechte Reiter |
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Sind nichts weiter |
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Als sechsbeinige Bärenhäuter. |
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Ah bassa manelki teremtete! |
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Heraus ihr Neuntöter, Pariser Dekreter, |
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Auf daß man euch a bißl die Kundschaft nachseh' |
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Und wer nicht kapabel mit Füß' und mit Händ', |
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Dem schreibet mein Sabel mit Blut aufs Patent: |
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Chor: Schlechte Reiter |
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Sind nichts weiter |
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Als sechsbeinige Bärenhäuter. |
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Ah bassa manelki teremtete! |
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Wie riecht ihr neubacken, die russ'schen Kosaken, |
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Die suchten euch wahrlich recht gründlich die Flöh', |
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Gespickt mit der Nadel, gespießt und rotiert |
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Heraus mit dem Bratel, nun wird es transchiert. |
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Chor: Schlechte Reiter |
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Sind nichts weiter |
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Als sechsbeinige Bärenhäuter. |
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Ah bassa manelki teremtete! |
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Pariser Husaren, die öfters schon waren, |
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Wo seid ihr? Da grunzet ein Schwein in die Höh': |
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Vor Magdeburg hieben die Preußen sie klein, |
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Was übrig geblieben, das fraß ich allein. |
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Chor: Schlechte Reiter |
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Sind nichts weiter |
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Als sechsbeinige Bärenhäuter. |
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Ah bassa manelki teremtete! |
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Die Sau sah der Unger, sie schwankte vor Hunger, |
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Er sprach: halt dich immer nur bei der Armee. |
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Ich mäst' dich mit Garden, mit lauter Offizier, |
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Die ich mit deiner Schwarten an die Stiefel mir schmier'. |
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Chor: Schlechte Reiter |
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Sind nichts weiter |
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Als sechsbeinige Bärenhäuter. |
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Ah bassa manelki teremtete! |
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Der lügt wie gedrucket, der die Achseln noch zucket, |
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Daß er nicht gehaun noch gestochen euch sah. |
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Dort ließt ihr's im Stiche, hier kriegt ihr's im Hieb. |
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Mit ungrischer Küche, nehmt halters vorlieb. |
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Chor: Schlechte Reiter |
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Sind nichts weiter |
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Als sechsbeinige Bärenhäuter. |
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Ah bassa manelki teremtete! |
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Heraus, was noch übrig, ihr seid ja ganz fiebrig, |
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Heraus nur, ich koch' euch 'nen ungrischen Tee. |
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Was nackete Pferschen, potz Himmel und Erd'! |
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Ihr habt untern Märschen nur Wölf' und kein Pferd. |
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Chor: Schlechte Reiter |
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Sind nichts weiter |
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Als sechsbeinige Bärenhäuter. |
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Ah bassa manelki teremtete! |
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Ihr könnt einems Reiten auf Lebtag verleiden, |
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Streu' dich mit Chausseestaub du große Armee, |
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Dann lerne vom Schneider, zu Wien beim de Bach, |
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Der kann's viel gescheiter, ihr macht's ihm schlecht nach. |
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Chor: Schlechte Reiter |
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Sind nichts weiter |
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Als sechsbeinige Bärenhäuter. |
Details zum Gedicht „Ah bassa manelki teremtete“
Clemens Brentano
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493
1778 - 1842
Romantik
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichtes „Ah bassa manelki teremtete“ ist Clemens Brentano. Geboren wurde Brentano im Jahr 1778 in Ehrenbreitstein (Koblenz). Im Zeitraum zwischen 1794 und 1842 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Romantik zugeordnet werden. Der Schriftsteller Brentano ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.
Die Romantik war eine Epoche der europäischen Literatur, Kunst und Kultur. Sie begann gegen Ende des 18. Jahrhunderts und dauerte in der Literatur bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Bis in das Jahr 1804 hinein spricht man in der Literatur von der Frühromantik, bis 1815 von der Hochromantik und bis 1848 von der Spätromantik. Die Welt, die sich durch die einsetzende Verstädterung und Industrialisierung mehr und mehr veränderte, verunsicherte die Menschen. Die Französische Revolution in den Jahren 1789 bis 1799 hatte ebenfalls Auswirkungen auf die Romantik. Als Merkmale der Romantik sind die Weltflucht, die Verklärung des Mittelalters, die Hinwendung zur Natur, die Betonung subjektiver Gefühle und des Individuums, der Rückzug in Fantasie- und Traumwelten oder die Faszination des Unheimlichen aufzuführen. Bedeutende Symbole sind die Blaue Blume oder das Spiegel- und Nachtmotiv. Strebte die Klassik nach harmonischer Vollendung und Klarheit der Gedanken, so ist die Romantik von einer an den Barock erinnernden Maß- und Regellosigkeit geprägt. Die Romantik begreift die schöpferische Phantasie des Künstlers als unbegrenzt. Dabei baut sie zwar auf die Errungenschaften der Klassik auf. Deren Ziele und Regeln möchte sie aber hinter sich lassen.
Das 493 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 88 Versen mit insgesamt 11 Strophen. Weitere Werke des Dichters Clemens Brentano sind „O Traum der Wüste, Liebe, endlos Sehnen“, „Was reif in diesen Zeilen steht“ und „Wenn der lahme Weber träumt, er webe“. Zum Autor des Gedichtes „Ah bassa manelki teremtete“ haben wir auf abi-pur.de weitere 297 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Clemens Brentano sind auf abi-pur.de 297 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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