Die Infantriekaserne von Klabund

Hinter diesem kleinen Feldchen
Steht ein grau verhutzelt Wäldchen,
Über seinen Gipfeln ferne
Blinkt die Infantriekaserne.
 
Viele schöne rote Dächer
Streckt sie in die Luft wie Fächer. –
Ach, der schönen Wanderin
Ward ein wenig schwül zu Sinn.
 
Ja sie trippelte und hetzte,
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Weil sie was in Glut versetzte,
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Und ihr Auge, heiß und gier,
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Späht nach einem Musketier.
 
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Dieser hockt im Fenster träge,
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Eine Pfeife im Gehege.
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Ach, wie wär er doch so gerne
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Aus der Infantriekaserne!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Infantriekaserne“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
77
Entstehungsjahr
1913
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Infantriekaserne“ wurde von Klabund verfasst, der am 4. November 1890 geboren wurde und am 14. August 1928 verstorben ist. Das Gedicht kann zeitlich in die ersten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts eingeordnet werden.

Der erste Eindruck des Gedichts ist geprägt von einer beschreibenden Szenerie. Es wird eine Infantriekaserne in der Ferne beschrieben, die von einem kleinen Feldchen und einem grau verhutzelt wirkenden Wäldchen umgeben ist. Es entsteht der Eindruck von Distanz und Geheimnis.

Inhaltlich geht es darum, dass das lyrische Ich von einer wandernden Person spricht, deren Sinn durch die Infantriekaserne beeinflusst wird. Die roten Dächer der Kaserne ragen wie Fächer in die Luft und erzeugen eine bestimmte Atmosphäre. Die wandernde Person gerät durch den Anblick ins Schwitzen und ihr Auge sucht nach einem Musketier, also einem Soldaten.

Das lyrische Ich beschreibt die wandernde Person als trippelnd und hetzend, da sie von einer inneren Glut angetrieben wird. Ihr Blick ist heiß und gierig, da sie etwas Bestimmtes erwartet. Sie möchte einen Musketier aus der Infantriekaserne treffen und sehnt sich danach.

Das Gedicht besteht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen. Es folgt einem regelmäßigen Reimschema, bei dem die ersten beiden und letzten beiden Verse einer Strophe jeweils reimen. Die Sprache des Gedichts ist einfach und direkt. Es werden keine komplexen Metaphern oder Vergleiche verwendet, sondern es werden einfache, beschreibende Worte gewählt. Dadurch wirkt das Gedicht klar, jedoch auch leicht märchenhaft.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Die Infantriekaserne“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Klabund. Geboren wurde Klabund im Jahr 1890 in Crossen an der Oder. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1913 zurück. Erscheinungsort des Textes ist Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 77 Worte. Klabund ist auch der Autor für Gedichte wie „Ballade“, „Baumblüte in Werder“ und „Bauz“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die Infantriekaserne“ weitere 139 Gedichte vor.

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