Die Glocke von Klabund

Die Glocke dröhnt und stöhnt die Stunden in die Welt. O, wer sie dieses Zwangs entbände! Sie ist bis an ihr Ende bestellt, daß klingend sie ihr Herz ins Nichts verschwende.
 
Die Glocke.
 
Die Glocke dröhnt und stöhnt die Stunden in die Welt.
O, wer sie dieses Zwangs entbände!
Sie ist bis an ihr Ende bestellt,
daß klingend sie ihr Herz ins Nichts verschwende.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.4 KB)

Details zum Gedicht „Die Glocke“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
64
Entstehungsjahr
1927
Epoche
Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Glocke“ wurde von Klabund verfasst, der von 1890 bis 1928 lebte. Es kann zeitlich in den ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingeordnet werden.

Der erste Eindruck des Gedichts ist geprägt von einer bedrückenden Stimmung. Die Worte „dröhnt“ und „stöhnt“ erzeugen eine dumpfe und unangenehme Klangkulisse.

Der Inhalt des Gedichts handelt von einer Glocke, die unaufhörlich Stunden in die Welt hinausschallt. Das lyrische Ich wünscht sich, dass dieser Zwang der Glocke endlich beendet wird. Die Glocke scheint dazu verurteilt zu sein, bis zum Ende ihres Bestimmungszwecks zu funktionieren und dabei ihr Herz in die Leere zu vergeuden. Wahrscheinlich symbolisiert die Glocke hier die Suche nach individueller Freiheit und dem Verlangen nach Befreiung von gesellschaftlichen Zwängen und Konventionen.

Das Gedicht besteht aus drei Strophen, wobei die erste und die dritte Strophe identisch sind und nur aus einem Vers bestehen, während die zweite Strophe nur aus dem Wort „Die Glocke“ besteht. Diese minimalistische Form verstärkt die Eindringlichkeit des Textes und lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers auf den zentralen Gedanken.

Die Sprache des Gedichts ist einfach und direkt. Es werden keine komplexen Sätze oder Metaphern verwendet. Stattdessen betont der repetitive Gebrauch der Worte „dröhnt“ und „stöhnt“ das monotone und belastende Geräusch der Glocke. Die Verwendung von Gewaltverben wie „entbände“ und die personifizierte Vorstellung der Glocke, die ihr Herz ins Nichts verschwendet, vermitteln eine gewisse Tragik und Melancholie.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Die Glocke“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Klabund. Klabund wurde im Jahr 1890 in Crossen an der Oder geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1927 zurück. Erscheinungsort des Textes ist Berlin. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 6 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 64 Worte. Der Dichter Klabund ist auch der Autor für Gedichte wie „Berliner Mittelstandsbegräbnis“, „Berliner in Italien“ und „Blumentag“. Zum Autor des Gedichtes „Die Glocke“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 139 Gedichte vor.

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