Die Erscheinung am dritten August 1791 von Susanne von Bandemer

Prinz! dem mit redlichem Entzücken
Ein jedes Herz heut froh entgegen schlägt.
Der, seine Brennen zu beglücken,
Im Auge ganz den Geist der großen Ahnherrn trägt,
Der in der Brust das kühne Heldenfeuer
Mit Weisheit, Mäßigung und sanfter Huld vereint,
Ο du! uns mehr als eignes Leben theuer,
Sieh, wie die Freude dir bey deines Tages Feyer
Die Thräne der Empfindung weint.
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Sieh, wie dein Volk, von reiner Wonne trunken,
 
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Am Throne Gottes hingesunken,
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Für seines Lieblings Leben fleht.
 
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O! was enthüllt die Zukunft meinem Blicke!
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In sonnenheller Majestät
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Erscheint der große König, hebt die Hand empor,
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Zum Vater seines Volks dich einzuweihn.
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Was höret mein entzücktes Ohr!
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Ein lauter Jubel steigt, dich segnend, hoch empor:
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„O lebe lange zu der Völker Glücke!
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Und lange sey, gleich ihm, das Wunder einer Welt!
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Und spät nimm neben ihm im hohen Sternenzelt
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Den Platz der Antoninen ein!“
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Erscheinung am dritten August 1791“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
22
Anzahl Wörter
145
Entstehungsjahr
1802
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Erscheinung am dritten August 1791“ wurde von der deutschen Dichterin Susanne von Bandemer, die von 1751 bis 1828 lebte, verfasst. Damit kann das Gedicht in die literarische Epoche der Aufklärung eingeordnet werden.

Der erste Eindruck des Gedichts ist von Ehrerbietung und Hochachtung geprägt. Es scheint, als ob das lyrische Ich eine Art Loblied auf eine hochstehende Persönlichkeit, vermutlich einen Adeligen oder Herrscher, singt.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um die Verehrung des lyrischen Ichs für einen Prinzen, der mit seinen Taten und seiner Haltung das Herz des Volkes gewinnt. Das lyrische Ich drückt seine Bewunderung für den Prinzen aus und betont seine Heldenhaftigkeit, Weisheit und Besonnenheit. Besonders hervorgehoben wird, wie sehr das Volk den Prinzen liebt und ihn als wichtigen Teil ihres Lebens sieht. In der dritten Strophe wird eine Vision der Zukunft dargestellt, in der der Prinz als König erscheint und vom Volk gepriesen wird.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen mit jeweils unterschiedlich vielen Versen, was eher ungewöhnlich ist, da viele Gedichte gleichmäßige Strophenformen aufweisen. Dies könnte auf eine freiere Interpretation der Dichtform in der Zeit der Aufklärung hindeuten.

Sprachlich auffällig sind der erhöhte, teils pathetische Sprachstil und die Verwendung von archaischen Formen und Wendungen. Es wird eine Mischung aus hochtrabendem Sprachstil und emotionalen, bildhaften Formulierungen genutzt, die dazu dient, die Tiefe der Bewunderung und Verehrung des lyrischen Ichs für den Prinzen zum Ausdruck zu bringen.

Alles in allem ist „Die Erscheinung am dritten August 1791“ ein Gedicht, das stark von der Verehrung des lyrischen Ichs für eine verehrte Persönlichkeit geprägt ist. In seiner Form und seinem Stil spiegelt es die zeitgenössischen literarischen Normen und Vorstellungen seiner Epoche wider.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Die Erscheinung am dritten August 1791“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Susanne von Bandemer. 1751 wurde Bandemer in Berlin geboren. Im Jahr 1802 ist das Gedicht entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik oder Romantik zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das Gedicht besteht aus 22 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 145 Worte. Die Gedichte „An G * * * g“, „An Herzberg“ und „An Ihn“ sind weitere Werke der Autorin Susanne von Bandemer. Zur Autorin des Gedichtes „Die Erscheinung am dritten August 1791“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 86 Gedichte vor.

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