Die Boten von Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer

Berget euch im Hauch der Winde,
Meine Seufzer, fächelt linde
Der Geliebten Angesicht.
 
Eilt das Bächlein anzuschwellen,
Meine Thränen, das die Wellen
An der Spröden Wohnung bricht!
 
Sagt ihr dann mit leisem Sehnen:
Wir sind Seufzer! Wir sind Thränen!
Doch daß sie nicht ab sich wendet,
10 
Wer euch sendet,
11 
Wer euch sendet, sagt ihr nicht!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Die Boten“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
11
Anzahl Wörter
55
Entstehungsjahr
1796
Epoche
Klassik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Boten“ wurde von Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer geschrieben, einem deutschen Dichter der späten Aufklärung und des frühen 19. Jahrhunderts.

Schon auf den ersten Blick fällt die melancholische Stimmung des Gedichts auf. Dies wird vor allem durch die wiederkehrenden Motive des Windes, der Seufzer, der Tränen und des Wassers deutlich.

Inhaltlich handelt das Gedicht von einem lyrischen Ich, das seine Seufzer und Tränen als Boten an seine Geliebte sendet. Es bittet den Wind, die Seufzer sanft auf ihr Gesicht wehen zu lassen, und seine Tränen, das Bächlein anzuschwellen, so dass die Wellen an die Tür der Geliebten schlagen. Anschließend sagt das lyrische Ich den Boten Seufzer und Tränen, sie sollen der Geliebten leise mitteilen, dass sie Boten sind, aber sie sollen nicht verraten, wer sie gesendet hat.

Offenbar leidet das lyrische Ich unter einer unerwiderten oder verlorenen Liebe und versucht durch seine Seufzer und Tränen, die auf symbolische Weise zur Geliebten gelangen, einen Kontakt zu ihr herzustellen oder seine Gefühle für sie auszudrücken.

Formal ist das Gedicht strukturiert durch drei Strophen unterschiedlicher Länge. Die Verse sind in einer einfachen, aber poetischen Sprache geschrieben, ohne komplexe Metaphern oder Vergleiche. Der Rhythmus und der einfache Reim tragen zur melancholischen, ruhigen Stimmung des Gedichts bei. Auffällig ist die Wiederholung des Verses „Wer euch sendet“ in den beiden letzten Versen, wobei auch hier nicht explizit genannt wird, wer der Absender ist. Dies schafft eine zusätzliche Ebene von Geheimnis und Ungewissheit über die Identität des sendenden lyrischen Ichs.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Die Boten“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer. Meyer wurde im Jahr 1758 in Harburg geboren. Im Jahr 1796 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Neustrelitz. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Klassik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 55 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 11 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Die Gedichte „Phantasie“ sind weitere Werke des Autors Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer. Zum Autor des Gedichtes „Die Boten“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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