Die Beichte des Wurms von Christian Morgenstern
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Es lebt in einer Muschel |
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ein Wurm gar seltner Art; |
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der hat mir mit Getuschel |
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sein Herze offenbart. |
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Sein armes kleines Herze, |
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hei, wie das flog und schlug! |
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Ihr denket wohl, ich scherze? |
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Ach, denket nicht so klug. |
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Es lebt in einer Muschel |
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ein Wurm gar seltner Art; |
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der hat mir mit Getuschel |
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sein Herze offenbart. |
Details zum Gedicht „Die Beichte des Wurms“
Christian Morgenstern
3
12
56
nach 1887
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Die Beichte des Wurms“ stammt von dem deutschen Dichter Christian Morgenstern, der von 1871 bis 1914 lebte. Somit kann man das Gedicht in den Kontext der literarischen Epoche des beginnenden 20. Jahrhunderts einordnen, insbesondere in die Übergangszeit zwischen dem Realismus und der beginnenden Moderne.
Beim ersten Lesen fällt auf, dass das Gedicht eine leichte und illustre Atmosphäre besitzt. Es erzählt von einem Wurm, der in einer Muschel lebt und dem lyrischen Ich sein Herz offenbart hat. Der Wurm scheint zudem eine seltene Art zu sein, was die Situation noch ungewöhnlicher macht. Im weiteren Verlauf beschreibt der Sprecher dann, wie das kleine Herz des Wurms flog und schlug. Das lyrische Ich reagiert mit Überraschung auf die Offenbarung des Wurms und betont dabei, dass dies kein Scherz ist.
Was das lyrische Ich genau aussagen möchte, lässt sich unterschiedlich interpretieren. Möglicherweise will es die Leser dazu anregen, auch auf kleine und scheinbar unbedeutende Kreaturen und deren Emotionen zu achten. Es könnte auch eine Metapher dafür sein, wie wir Menschen manchmal unser Herz vor anderen öffnen, auch wenn wir uns dabei klein und unbedeutend fühlen.
Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen, was eine klare und einfache Struktur gibt. Die Sprache ist allgemein verständlich und bedient sich einfacher Reime. Interessant ist auch die Wiederholung der ersten Strophe am Ende des Gedichtes, die dem Ganzen einen zyklischen Charakter verleiht und den Eindruck eines ständig wiederkehrenden Geschehens erweckt. Das lyrische Ich nutzt eine sehr direkte und vertraute Ansprache, was eine enge Beziehung zum Leser aufbaut.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Beichte des Wurms“ des Autors Christian Morgenstern. Geboren wurde Morgenstern im Jahr 1871 in München. In der Zeit von 1887 bis 1914 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Zürich. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Der Schriftsteller Morgenstern ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 56 Worte. Weitere Werke des Dichters Christian Morgenstern sind „Bedenke, Freund, was wir zusammen sprachen“, „Bim, Bam, Bum“ und „Brief einer Klabauterfrau“. Zum Autor des Gedichtes „Die Beichte des Wurms“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 189 Gedichte vor.
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