Die Amazone von Christian Felix Weiße

Du kleine stolze Amazone,
Mit deinem großen Federhut!
So sehr ich meines Lebens schone,
So hab ich doch bey dir noch Muth.
 
Du sollst mich auf dem Kampfplatz finden,
So bald dein Mund, „zum Waffen!“ spricht:
Doch laß die Augen dir verbinden,
Mit deinen Augen fecht ich nicht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Amazone“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
48
Entstehungsjahr
1758
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Das hier vorliegende Gedicht stammt vom Autor Christian Felix Weiße, der zwischen 1726 und 1804 lebte. Das lässt uns das Werk in das Zeitalter der Aufklärung einordnen, eine Epoche, die für rationale Denkweisen, Toleranz und den Kampf für Menschenrechte bekannt ist.

Beim ersten Eindruck wirkt das Gedicht sowohl humorvoll als auch ehrfurchtsvoll. Es erzählt die Geschichte des lyrischen Ichs, das von einer kleinen stolzen Amazone spricht, einer mythologischen Kriegerfrau. Die Amazone wird als beeindruckende Persönlichkeit skizziert, deren Mut und Stärke bewundert werden. Das lyrische Ich zeigt Bereitschaft, mit ihr zu kämpfen, obwohl es dem Leben ansonsten sehr wertschätzend gegenübersteht. Es fühlt sich mutig genug, sich ihr zu stellen, jedoch bittet es darum, dass sie die Augen verbunden hat, da es mit ihren scharfen Augen nicht kämpfen kann - eine humorvolle Anerkennung ihrer Stärke und ein offensichtlicher Ausdruck von Faszination.

Zugleich lässt das Gedicht eine tiefe Verehrung für die Amazone erkennen und betont ihren überlegenen, furchlosen Charakter. Das lyrische Ich, indem es sich ihr gegenüberstellt, betont den Wettbewerbscharakter der Zeit und gibt gleichzeitig zu erkennen, dass es seiner Herausforderin nicht vollständig gewachsen ist. Es ist ein subtiler Kommentar zur Gleichberechtigung der Geschlechter, insbesondere in einer Zeit, in der Frauen sehr eingeschränkte Rechte hatten.

Das Gedicht folgt einer strukturierten Form mit zwei Strophen zu jeweils vier Versen. Die Sprache ist einfach und klar, was typisch für die Aufklärungsepoche ist. Der Autor verwendet direkte Anreden und klare Aussagen, um seine Bewunderung für die Amazone auszudrücken und seine eigenen Gefühle zu vermitteln. Er nutzt zudem eine humorvolle visuelle Metapher im Zusammenhang mit den kämpfenden Augen der Amazonin, um ihr überraschendes Charisma und ihre dominante Präsenz hervorzuheben. Es handelt sich um ein lebhaftes, aufmunterndes und provokatives Gedicht, das zum Nachdenken über Rollenklischees anregt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Die Amazone“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Felix Weiße. Im Jahr 1726 wurde Weiße in Annaberg geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1758. Erschienen ist der Text in Leipzig. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Aufklärung zuordnen. Bei dem Schriftsteller Weiße handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 48 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere Werke des Dichters Christian Felix Weiße sind „Chloe“, „Chloe im Bade“ und „Cupido“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die Amazone“ weitere 100 Gedichte vor.

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