Deutschland und seine Fürsten von Friedrich Schiller

Große Monarchen erzeugtest du, und bist ihrer würdig,
Den Gebietenden macht nur der Gehorchende groß.
Aber versuch es, o Deutschland, und mach’ es deinen Beherrschern
Schwerer, als Könige groß, leichter, nur Menschen zu seyn!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Deutschland und seine Fürsten“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
34
Entstehungsjahr
1796
Epoche
Sturm & Drang,
Klassik

Gedicht-Analyse

Das präsentierte Gedicht trägt den Titel „Deutschland und seine Fürsten“ und stammt von Friedrich Schiller, einem der bekanntesten Dichter der deutschen Literatur. Schiller lebte von 1759 bis 1805, was das Gedicht zeitlich in die Epoche der Aufklärung und des Sturm und Drang einordnet.

Auf den ersten Blick handelt es sich um einen politisch motivierten Text, der sich mit dem Verhältnis zwischen dem deutschen Volk und seinen Fürsten auseinandersetzt. Eine patriotische oder auch nationalistische Dimension ist dabei ebenso herauslesbar wie ein Aufruf zur Humanität und Gleichberechtigung.

Inhaltlich gibt das lyrische Ich die Mahnung an das deutsche Volk aus, seine Monarchen nicht zu hoch zu stellen und ihre Menschlichkeit nicht zu vergessen. Es erkennt dabei die Größe der Monarchen an und weist darauf hin, dass diese Größe nur durch die Unterstützung und das Gehorsam des Volkes möglich ist. Gleichzeitig fordert das lyrische Ich das Volk dazu auf, es den Herrschern schwer zu machen, groß zu sein, aber leichter, menschlich zu bleiben. Es geht hier also um einen Appell an die Machtbalance zwischen Bürgern und ihren Herrschern und vielleicht auch um eine Art von Verantwortung des Volkes gegenüber seinen Herrschern.

Formal handelt es sich bei dem Gedicht um einen vierzeiligen Vers mit einem einfachen, geraden Rhythmus und einer klaren, verständlichen Sprache. Es gibt keine auffallenden Reim- oder Strophenmuster, was den eher ernsten, aufrichtigen Ton des Gedichts unterstützt. Sprachlich zeichnet sich das Gedicht durch seinen direkten, fast anspruchsvollen Duktus aus, der den Inhalt unterstreicht und gleichzeitig eine gewisse Dringlichkeit ausdrückt. Die Sprache ist gleichzeitig poetisch, mit Metaphern und bildhafter Sprache, aber auch politisch, mit einem starken Fokus auf Machtstrukturen und gesellschaftliche Verhältnisse.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Deutschland und seine Fürsten“ des Autors Friedrich Schiller. Geboren wurde Schiller im Jahr 1759 in Marbach am Neckar, Württemberg. 1796 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Neustrelitz. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Sturm & Drang oder Klassik zugeordnet werden. Schiller ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen.

Zwischen den Epochen Empfindsamkeit und Klassik lässt sich in den Jahren zwischen 1765 und 1790 die Strömung Sturm und Drang einordnen. Geniezeit oder zeitgenössische Genieperiode sind häufige Bezeichnungen für diese Literaturepoche. Der Literaturepoche des Sturm und Drang geht die Epoche der Aufklärung voran. Die Ideale und Ziele der Aufklärung wurden verworfen und es begann ein Rebellieren gegen die Prinzipien der Aufklärung und das gesellschaftliche System. Bei den Schriftstellern handelte es sich meist um Autoren jüngeren Alters. Meist waren die Vertreter unter 30 Jahre alt. In den Gedichten wurde darauf geachtet eine geeignete Sprache zu finden, um die subjektiven Empfindungen des lyrischen Ichs zum Ausdruck zu bringen. Die Nachahmung und Idealisierung von Autoren aus vergangenen Epochen wie dem Barock wurde abgelehnt. Die traditionellen Werke wurden dennoch geschätzt und dienten als Inspiration. Es wurde eine eigene Jugendkultur und Jugendsprache mit kraftvollen Ausdrücken, Ausrufen, Wiederholungen und Halbsätzen geschaffen. Die Epoche des Sturm und Drang endete mit der Hinwendung Schillers und Goethes zur Weimarer Klassik.

Goethe (* 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar) ist einer der populärsten Dichter der Weimarer Klassik. 1786 unternahm Goethe eine Italienreise, diese wird als Beginn der Weimarer Klassik angesehen. Das Ende der Literaturepoche ist im Jahr 1832 auszumachen. Sowohl Klassik als auch Weimarer Klassik sind häufig verwendete Bezeichnungen für die Literaturepoche. Toleranz, Menschlichkeit und Übereinstimmung von Natur und Mensch, von Gesellschaft und Individuum sind die Ideale der Klassik. Im Zentrum des klassischen Kunstkonzepts steht das Streben nach harmonischem Ausgleich der Gegensätze. In der Lyrik haben die Dichter auf Gestaltungs- und Stilmittel aus der Antike zurückgegriffen. Beispielsweise war so die streng an formale Kriterien gebundene Ode besonders populär. Des Weiteren verwendeten die Autoren jener Zeit eine pathetische, gehobene Sprache. Schiller, Goethe, Wieland und Herder können als die Hauptvertreter der Klassik genannt werden. Aber nur Goethe und Schiller motivierten und inspirierten einander durch enge Zusammenarbeit und wechselseitige Kritik.

Das Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 34 Worte. Die Gedichte „An die Gesetzgeber“, „An die Parzen“ und „An die Sonne“ sind weitere Werke des Autors Friedrich Schiller. Zum Autor des Gedichtes „Deutschland und seine Fürsten“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 220 Gedichte vor.

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