Der wunde Ritter von Heinrich Heine

Ich weiß eine alte Kunde,
Die hallet dumpf und trüb’;
Ein Ritter lag liebeswunde,
Doch treulos ist sein Lieb.
 
Als treulos muß er verachten
Die eigne Herzliebste sein,
Als schimpflich muß er betrachten
Die eigne Liebespein.
 
Er möcht’ in die Schranken reiten,
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Und rufen die Ritter zum Streit:
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Der mag sich zum Kampfe bereiten,
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Wer mein Lieb eines Makels zeih’t!
 
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Da würden wohl Alle schweigen,
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Nur nicht sein eigener Schmerz;
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Da müßt’ er die Lanze neigen
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Wider’s eigne klagende Herz.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der wunde Ritter“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
82
Entstehungsjahr
1817–1821
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der wunde Ritter“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der bedeutendsten deutschen Dichter der Romantik, welcher im 19. Jahrhundert lebte. Auf den ersten Blick hinterlässt das Gedicht einen melancholischen und eher düsteren Eindruck. Es geht um einen Ritter, der das Opfer von Liebeskummer und Verrat geworden ist. Seine Geliebte hat ihn betrogen, woraufhin er sich selbst verachtet und seine eigene Situation als lächerlich betrachtet, was seinen emotionalen Schmerz unterstreicht.

Die allgemeine Thematik in Heines Gedicht dreht sich um unerwiderte Liebe, Selbstverachtung und das Leiden, die typisch für die Romantikepoche sind. Der Ritter fantasiert von einer Art von Ritterschlacht, in der derjenige, der seine Liebe beschmutzt, zur Rechenschaft gezogen wird. Der Schmerz, seine Geliebte verteidigen zu müssen, obwohl sie die Verräterin ist, drückt das Konfliktpotential der Situation aus.

Die Form des Gedichts besteht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen. Die Sprache ist recht einfach und unkompliziert, unter Verwendung alltäglicher Worte und klarer Sätze, die jedoch tiefe Emotionen und komplexe innere Kämpfe widerspiegeln. Es kommt keine spezielle Reimform zum Einsatz, dennoch ist die ästhetische Anmutung des Gedichts durch das Wechselspiel von Form und Inhalt gegeben.

Insgesamt ist das Gedicht eine kraftvolle Darstellung der Schwere des Liebeskummers und der inneren Kämpfe, die er verursacht. Es ist ein gutes Beispiel für die Tendenz Heines, einfache Sprache und Formen zu verwenden, um komplexe Gefühle und Situationen auszudrücken.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Der wunde Ritter“ ist Heinrich Heine. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. 1821 ist das Gedicht entstanden. In Hamburg ist der Text erschienen. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 82 Worte. Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“, „Almansor“ und „Als ich, auf der Reise, zufällig“. Zum Autor des Gedichtes „Der wunde Ritter“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.

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