Der wilde Mann von Feldafing von Joachim Ringelnatz
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Er schien zum Kriegsmann geboren. |
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Er trug nach allen Seiten hin Bart. |
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Selbst seine Beine waren behaart |
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Und steckten in Stiefeln mit Sporen. |
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Und trutzig über der Schulter hing |
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Ihm ein gewichtig Gewehr. |
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Mit gerunzelter Stirne ging |
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Er auf dem Bahnhof von Feldafing |
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Hin und her. |
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Und stehend, stolz und schulterbreit |
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Fuhr er dann zwei Stationen weit. |
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Die Kinder bestaunten ihn sehr. |
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Doch ehe noch ein Tag verging, |
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Schritt er schon wieder durch Feldafing |
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Mit einem Rucksack schwer. |
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Doch weil es so stark regnete, |
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Daß niemand ihm begegnete, |
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Ärgerte er sich sehr. |
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Als er durch seinen Garten schritt, |
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Sang dort ein Vögelchen Kiwitt, |
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Da griff er zum Gewehr: |
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Puff!!! |
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Ein kurzes Röchelchen – |
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Ein kleines Löchelchen – |
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Dann eine Katze – und etwas später: |
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Ein kleines Knöchelchen |
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Und eine Feder. – |
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Der wilde Mann von Feldafing. |
Details zum Gedicht „Der wilde Mann von Feldafing“
Joachim Ringelnatz
3
28
132
1928
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichtes „Der wilde Mann von Feldafing“ ist Joachim Ringelnatz. 1883 wurde Ringelnatz in Wurzen geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1928 zurück. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Moderne oder Expressionismus zugeordnet werden. Der Schriftsteller Ringelnatz ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 132 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 28 Versen. Weitere Werke des Dichters Joachim Ringelnatz sind „Abschiedsworte an Pellka“, „Afrikanisches Duell“ und „Alone“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der wilde Mann von Feldafing“ weitere 560 Gedichte vor.
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