Beim Friedensschluß von Johann Peter Hebel

Jez, Fliege, lönt mi all ungheit
und meld si keini wit und breit;
der sehnt jo, aßi d'Zitig lis,
und chöm mer ein', i triff si gwis.
Gönnt, schaffet au ne halbe Tag
vo Glockeschlag zu Glockeschlag:
was gilt's, der lueget anderst dri,
und 's wird ich nümme gumperig si.
I ha ne schweri Arbet gha;
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drum lacht mi jez mi Chrüsli a.
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Gang, Jergli, reich e Chäs zum Brot:
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's schmeckt besser, wenn's selbanger goht.
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Jowol, se hen sie Friede gmacht,
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und 's het en End mit Chrieg und Schlacht.
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Gott Lob und Dank für Mensch und Vieh!
16 
's wäre nümme lang z' prästire gsi.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Beim Friedensschluß“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
106
Entstehungsjahr
1760 - 1826
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Beim Friedensschluß“ stammt von dem deutschen Schriftsteller Johann Peter Hebel, der von 1760 bis 1826 lebte. Daher lässt es sich zeitlich der Epoche der Klassik beziehungsweise der Romantik zuordnen.

Beim ersten Lesen fällt sofort auf, dass das Gedicht in Alemannisch geschrieben ist, einem Dialekt, der in Teilen Süddeutschlands, der Schweiz und Österreichs gesprochen wird. Dies verleiht dem Gedicht eine volksnahe, erdverbundene Note, was sehr wahrscheinlich auch von Hebel beabsichtigt war.

Inhaltlich scheint das lyrische Ich seinen Frieden mit den eigenen Lebensumständen gemacht zu haben. Die Arbeit wird anerkannt („I ha ne schweri Arbet gha“), der Alltag scheint rhythmisch und vorhersehbar. Durch die Bemerkung, dass es nun Frieden gebe, könnte angenommen werden, dass das Gedicht in einer Zeit nach einem Krieg oder einer Auseinandersetzung entstanden ist. Das lyrische Ich scheint dankbar und zufrieden mit seiner Momentaufnahme des Lebens und der Welt, und es scheint auch an eine höhere Macht („Gott Lob und Dank“) zu glauben.

Die Sprache des Gedichts ist einfach und klar, ohne komplizierte Metaphern oder elaborierte Sprachbilder. Das Gedicht ist in vier gleich lange Strophen unterteilt, die jeweils vier Verse umfassen. Die Reime sind klar und konsequent durchgeführt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Johann Peter Hebel in „Beim Friedensschluß“ ein Bild von dankbarer Lebensakzeptanz und bodenständiger Zufriedenheit zeichnet, das durch die volksnahe Sprache und die einfache Form noch unterstrichen wird. Dabei beweist er auch einen Sinn für Humor und eine positive Lebenseinstellung, die trotz der möglichen Kriegsvergangenheit des lyrischen Ichs oder seiner Umgebung, das Leben feiert.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Beim Friedensschluß“ des Autors Johann Peter Hebel. 1760 wurde Hebel in Basel geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1776 bis 1826 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zu. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 106 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 16 Versen. Der Dichter Johann Peter Hebel ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Bettler“, „Der Karfunkel“ und „Der Knabe im Erdbeerschlag“. Zum Autor des Gedichtes „Beim Friedensschluß“ haben wir auf abi-pur.de weitere 60 Gedichte veröffentlicht.

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