Der letzte Sonnengruß von Rainer Maria Rilke

Zu einem Bilde des Beneš Knüpfer

Die Sonne schmolz, die hehre,
ins weiße Meer so heiß. –
Zwei Mönche saßen am Meere,
ein blonder und ein Greis.
 
Der sann: Geh ich einst rasten,
so friedlich mög es sein –
und jener: Des Ruhmes Glasten
sollt mir mein Sterben weihn.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der letzte Sonnengruß“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
41
Entstehungsjahr
nach 1891
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Der letzte Sonnengruß“ stammt von Rainer Maria Rilke, einem der bedeutendsten Lyriker der literarischen Moderne, der von 1875 bis 1926 lebte. Das Gedicht kann somit in die Epoche der Moderne eingeordnet werden.

Beim ersten Lesen des Gedichts kommt ein Gefühl der Ruhe, der Reflexion und der tiefsinnigen Verbindung zur Natur zum Ausdruck. Es schafft eine Szenerie eines Sonnenuntergangs am Meer, die von zwei Mönchen beobachtet wird - eine ruhige und nachdenkliche Stimmung.

Die Geschichte selbst handelt von zwei Mönchen, die am Meer sitzen und den Sonnenuntergang betrachten. Der eine Mönch, vermutlich der jüngere, hofft auf Frieden, wenn er eines Tages zur Ruhe kommt. Der andere Mönch, ein älterer Mann, siehrt seinen Tod in Verbindung mit dem Ruhm, was als Ehre oder Anerkennung interpretiert werden könnte.

Die Form des Gedichts ist geprägt von kurzen, kompakten Versen und Strophen. Jede Strophe besteht aus vier Versen. Die verwendete Sprache ist bildhaft und metaphorisch, wobei die Natur als Spiegel für innere Gedanken und Sehnsüchte verwendet wird. Das lyrische Ich zieht Parallelen zwischen der schmelzenden Sonne, der Ruhe des Mönchtums und den eigenen Gedanken und Wünschen zu Leben und Tod.

Das lyrische Ich nutzt die Metapher der „schmelzenden Sonne“ und das „weiße Meer“ um über die Vergänglichkeit und den Lauf der Zeit zu reflektieren. Der Kontrast zwischen den beiden Mönchen spiegelt unterschiedliche Lebensansichten wider. Während der jüngere Mönch den Wunsch nach einem friedlichen Lebensabend ausdrückt, verbindet der ältere Mönch seinen Tod mit der Vorstellung von Ruhm und Anerkennung - ein Bild für den Wunsch nach einem erinnerungswürdigen und bedeutungsvollen Leben.

Zusammenfassend ist „Der letzte Sonnengruß“ ein Gedicht, dass den Leser dazu einlädt, über das Leben, den Tod und die Vergänglichkeit nachzudenken. Es zeigt auf, wie unterschiedlich die Lebensansichten sein können und trotzdem ein gemeinsamer Nenner existiert - das Streben nach Frieden und einem sinnvollen Leben.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Der letzte Sonnengruß“ ist Rainer Maria Rilke. Geboren wurde Rilke im Jahr 1875 in Prag. Zwischen den Jahren 1891 und 1926 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Frankfurt am Main. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Rilke handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 41 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Rainer Maria Rilke ist auch der Autor für Gedichte wie „Absaloms Abfall“, „Adam“ und „Advent“. Zum Autor des Gedichtes „Der letzte Sonnengruß“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 338 Gedichte vor.

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