Der hübsche Weber von Robert Burns

Wo rauscht das Bächlein in die See,
Wo Blumen blüh’n und dorn’ger Schleh
Dort wohnt der Bursch’, den gern ich seh’,
Er ist ein hübscher Weber.
O, hätt’ ich Freier, acht, auch neun,
Und schenkten sie mir Ringelein,
So würde doch kein Einz’ger mein,
Ich nähme meinen Weber.
 
Mein Vater knüpfte gern das Band,
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Mit dem, der Haus besitzt und Land,
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Doch nur zum Herz gehört die Hand,
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D’rum geb’ ich sie dem Weber.
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Die Vöglein kosen auf dem Zweig,
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Die Biene summt im Blüthenreich,
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Die Fischlein buhlen in dem Teich,
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Und ich lieb’ meinen Weber.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der hübsche Weber“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
100
Entstehungsjahr
1791
Epoche
Klassik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der hübsche Weber“ wurde von Robert Burns verfasst, einem schottischen Dichter, der vom 25. Januar 1759 bis zum 21. Juli 1796 lebte. Burns wird oft als Nationaldichter Schottlands angesehen und ist ein prominenter Vertreter der Romantik.

Beim ersten Lesen fällt die romantische und gleichzeitig rebellische Stimmung des Gedichts auf. Trotz des gesellschaftlichen Drucks entscheidet die Protagonistin, bei ihrer Liebe zum Weber zu bleiben und ihrer eigenen emotionalen Bindung zu folgen, anstatt sich von materiellen Errungenschaften leiten zu lassen.

Inhaltlich handelt es sich um ein Liebesgedicht, in dem das lyrische Ich seine Gefühle für einen Weber offenbart. Sie hebt hervor, dass sie, selbst wenn sie mehrere Bewerber hätte und diese ihr Geschenke machen würden, sie immer noch ihren Weber nehmen würde. Sie gibt zu verstehen, dass ihr Vater sie gerne mit jemandem verheiraten würde, der über materielle Ressourcen verfügt, aber sie besteht darauf, dass es die Verbindung des Herzens ist, die zählt, daher gibt sie ihre Hand dem Weber. Sie vergleicht ihre Liebe zu den natürlichen Phänomenen um sie herum - Vögel, die sich umarmen, Bienen, die im Blumenmeer summen, und Fische, die im Teich spielen - all dies wirkt als Metapher für ihre eigene Liebe zu ihrem Weber.

Form und Sprache des Gedichts sind relativ einfach und leicht zugänglich. Jede Strophe besteht aus acht Versen, wobei die Reimstruktur AABBCCDD folgt. Die Sprache ist einfach und direkt, trifft aber dennoch ins Herz des Themas, wobei Bilder aus der Natur verwendet werden, um das Thema der romantischen und natürlichen Liebe zu unterstreichen. Burns benutzt die Natur als Metapher und unterstreicht die Einfachheit und Reinheit der Liebe des lyrischen Ichs zum Weber, was durch die Einfachheit der Sprache und die naturverbundenen Bilder verstärkt wird.

Zusammenfassend ist „Der hübsche Weber“ eine Ode an die einfache und reine Liebe, die materiellen Reichtum und familiären Druck trotzt, und eine Erklärung der Unabhängigkeit des lyrischen Ichs in seinem Streben nach persönlichem Glück und Liebe.

Weitere Informationen

Robert Burns ist der Autor des Gedichtes „Der hübsche Weber“. Der Autor Robert Burns wurde 1759 in Alloway (Ayrshire) geboren. Im Jahr 1791 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Klassik zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 100 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Die Gedichte „An Mary im Himmel“, „An die Waldlerche“ und „An einen Kuß“ sind weitere Werke des Autors Robert Burns. Zum Autor des Gedichtes „Der hübsche Weber“ haben wir auf abi-pur.de weitere 101 Gedichte veröffentlicht.

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