Der erste Schnee von Theodor Fontane

Die Sonne schien, doch Winters Näh’
Verrieth ein Flockenpaar;
Es gleicht das erste Flöckchen Schnee
Dem ersten weißen Haar.
 
Noch wird – wie wohl von lieber Hand
Der erste Schnee dem Haupt –
So auch der erste Schnee dem Land
Vom Sonnenstrahl geraubt.
 
Doch habet Acht! mit einem Mal
10 
Ist Haupt und Erde weiß,
11 
Und Freundeshand und Sonnenstrahl
12 
Sich nicht zu helfen weiß.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Der erste Schnee“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
61
Entstehungsjahr
1851
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der erste Schnee“ wurde von Theodor Fontane, einem bedeutenden deutschen Schriftsteller des Realismus im 19. Jahrhundert, verfasst.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht ruhig und nachdenklich, es behandelt Themen wie Natur, Jahreszeiten und Vergänglichkeit. Fontane stellt eine Verbindung zwischen dem ersten Schneeflockenpaar, das auf die Erde fällt, und dem ersten weißen Haar her, welches auf einem menschlichen Haupt erscheint. Beide symbolisieren den Übergang und den Beginn eines neuen Abschnitts. Es scheint, als ob das lyrische Ich uns auffordert, den unausweichlichen Lauf der Jahreszeiten und des Lebens zu beachten und zu respektieren.

Inhaltlich handelt das Gedicht vom ersten Schnee, der sowohl auf die Erde als auch auf ein menschliches Haupt fällt. Es zieht eine Parallele zwischen dem ersten Schneefall des Winters und dem Prozess des Älterwerdens, symbolisiert durch das erste weiße Haar. Das lyrische Ich betont die Vergänglichkeit und mahnt uns, aufmerksam zu sein, denn sowohl der Schnee als auch das Älterwerden kommen plötzlich und unaufhaltsam, trotz der Bemühungen einer „Freundeshand“ oder eines „Sonnenstrahls“.

In Bezug auf die Form hat das Gedicht eine regelmäßige Struktur von drei Strophen mit jeweils vier Versen, was ihm eine ruhige und kontrollierte Ausstrahlung verleiht. Die Sprache ist einfach und zugänglich, mit einem leicht melancholischen Unterton. Trotz seiner Einfachheit enthält das Gedicht eine tiefe Symbolik und einen starken Appell an das Bewusstsein des Lesers für die Zyklen der Natur und des Lebens. Es ist dieses geschickte Gleichgewicht zwischen Einfachheit und Komplexität, das Fontane so gut beherrscht und was sein Gedicht „Der erste Schnee“ zu einem berührenden und nachdenklichen Leseerlebnis macht.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der erste Schnee“ des Autors Theodor Fontane. Der Autor Theodor Fontane wurde 1819 in Neuruppin geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1851 zurück. Erscheinungsort des Textes ist Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Realismus zuordnen. Bei dem Schriftsteller Fontane handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 61 Worte. Der Dichter Theodor Fontane ist auch der Autor für Gedichte wie „An meinem Fünfundsiebzigsten“, „Auf der Treppe von Sanssouci“ und „Ausgang“. Zum Autor des Gedichtes „Der erste Schnee“ haben wir auf abi-pur.de weitere 214 Gedichte veröffentlicht.

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