Der dritte August 1789 von Susanne von Bandemer

Willkommen, dreymahl seliger August!
Du gabst dem Könige den Thron;
Du gabst die Schwester Ihm, der Belgen Lust;
Du gabst Ihm einen Sohn.
 
Wem ist mein erstes Jubellied geweiht?
Für wen ertönet mein Gesang? - - -
Für Dich, des Volkes Hoffnung, saget heut
Das Volk dem Himmel Dank.
 
Hellglänzend wie der Morgensonne Strahl,
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Klimmst du die steile Bahn hinauf,
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Die dich zur Tugend führt. Heil deiner Wahl!
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Heil deinem Heldenlauf!
 
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So weise, wie des Donnergottes Sohn,
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Verachtest du die träge Ruh:
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Er eilte – Pallas vor ihm her – dem Thron
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Der Ehre rüstig zu.
 
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Uns bist du mehr, als Thebens rascher Held:
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Dich Brennussohn, dich edles Blut
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Des wahren Menschenfreundes, sieht die Welt
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Gleich groß an Huld und Muth.
 
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Die Herzen alle werden dein Altar;
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Dir huldigt itzt schon jede Brust;
 
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Wohin du gehst durch die gedrängte Schaar,
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Bist du der Brennen Lust.
 
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Noch blühst du wie der wonnereiche May,
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Im Rosenalter deiner Zeit,
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Und sammelst dir, der ernsten Tugend treu,
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Frucht für die Ewigkeit.
 
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Das Eichenlaub, das unsern Titus kränzt,
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Verflochten in das Lorbeerreis,
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Das um die Schläfe Friedrich – Cäsars glänzt,
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Sey deiner Stirne Preis!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (26.4 KB)

Details zum Gedicht „Der dritte August 1789“

Anzahl Strophen
9
Anzahl Verse
32
Anzahl Wörter
186
Entstehungsjahr
1802
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der dritte August 1789“ wurde von Susanne von Bandemer verfasst, einer Dichterin, die in der zweiten Hälfte des 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts lebte. Die zeitliche Einordnung fällt in die Epoche der Aufklärung und ist zugleich die unmittelbare Vorzeit der Französischen Revolution. Das Gedicht ist ein Loblied auf den dritten August, ein Datum, das in diesem Kontext wahrscheinlich angesehene Ereignisse oder Geburten markiert.

Beim ersten Lesen entsteht der Eindruck eines hochstilisierenden und verherrlichenden Gedichts, das sich auf eine Person, wahrscheinlich einen Herrscher oder eine hohe Persönlichkeit, bezieht. Das lyrische Ich preist diesen Menschen und die Taten und Eigenschaften, die ihm zugeschrieben werden.

Inhaltlich beschreibt das Gedicht mehrere Aspekte des Lebens und der Persönlichkeit der betreffenden Person. Es beginnt mit der Darstellung der Geschenke des Augusts, was bedeutet, dass der Protagonist im August geboren wurde oder dass ihm wesentliche Dinge in seinem Leben in diesem Monat geschenkt wurden. Es folgen Ausdrücke der Bewunderung und der Lobpreisung, die den mutigen und tugendhaften Charakter der Person hervorheben und sie mit großen Heldengestalten der Antike vergleichen.

Formal handelt es sich um ein aus neun Strophen bestehendes Gedicht, von denen sieben aus vier Versen und zwei aus zwei Versen bestehen. Die Versform lässt sich als freie Versform beschreiben, da kein durchgehendes Metrum oder ein Reimschema erkennbar ist.

Sprachlich ist das Gedicht reich an Bildern und Vergleichen, die die Größe und Güte der Person betonen. Die Sprache ist pathetisch und die Wortwahl deutet auf ein hohes Bildungsniveau der Autorin hin, wie die Anspielungen auf die griechische Mythologie und die Geschichte der Antike zeigen.

Das „lyrische Ich“ des Gedichts möchte die Verehrung und Bewunderung für die beschriebene Persönlichkeit zum Ausdruck bringen und ihre Bedeutung und ihren Stellenwert in der Gesellschaft betonen. Es handelt sich um eine Form der Huldigung, die typisch war für die Dichtkunst der damaligen Zeit.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der dritte August 1789“ der Autorin Susanne von Bandemer. 1751 wurde Bandemer in Berlin geboren. Im Jahr 1802 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her kann der Text den Epochen Klassik oder Romantik zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 32 Versen mit insgesamt 9 Strophen und umfasst dabei 186 Worte. Weitere Werke der Dichterin Susanne von Bandemer sind „An Elise Reichsgräfin zu S * * * L * * *“, „An Elisen“ und „An Frau Sophie von La Roche“. Zur Autorin des Gedichtes „Der dritte August 1789“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 86 Gedichte vor.

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