Der böse Mönch von Charles Baudelaire

Die alten klöster stellten an den mauern
Die heilige wahrheit in gemälden aus.
Die brüder füllte sie mit tiefen schauern
Und wärmte so das kalte strenge haus.
 
Es war die zeit wo Christi saaten sprossten ·
Manch edler mönch von dem man heut nichts weiss
Nahm auf dem leichenfelde seinen posten
Und feierte den tod mit schlichtem fleiss ...
 
In meiner zelle schleppe ich mein leben
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Seit ewiger zeit – ein schlechter büsservater –
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Mit nichts verschönte ich die kahlen wände:
 
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O träger mönch! wann schaffe ich ergeben
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Aus meines elends lebendem theater
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Der augen weide und das werk der hände?
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Der böse Mönch“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
97
Entstehungsjahr
nach 1837
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der böse Mönch“ stammt von dem französischen Dichter Charles Baudelaire, welcher von 1821 bis 1867 lebte. Der Autor und seine Werke sind der Epoche des Symbolismus zuzuordnen.

Der erste Eindruck des Gedichts ist düster und ernst. Es erzeugt eine traurige und bedrückende Atmosphäre, indem es das Leben in einem Kloster und die Nöte eines Mönches darstellt.

Im Inhalt dieses Gedichts steht der Mönch und seine Unzufriedenheit mit seinem klösterlichen Leben im Mittelpunkt. Er erzählt von der Pracht alter Klöster und der Feier des Todes durch Mönche in der Vergangenheit. Jedoch lebt er selbst in einer kargen Zelle und fühlt sich durch die Enge und Eintönigkeit seines Lebens gefangen und unerfüllt. Der Mönch hadert mit seiner Situation und sehnt sich danach, etwas Schönes, Eine 'Augenweide' zu schaffen statt in diesem „lebendem Theater des Elends“ zu leben.

Neben dieser inhaltlichen Interpretation, lässt sich auch eine formale Analyse vornehmen: Das Gedicht besteht aus vier Strophen von unterschiedlicher Länge, was eher ungewöhnlich ist. Die ersten beiden Strophen bestehen aus jeweils vier Versen, während die letzten beiden Strophen nur aus drei Versen bestehen. Sie sind in freien Versen verfasst, was typisch für Baudelaires lyrisches Schaffen ist.

In Bezug auf die Sprache fallen die bildhaften Metaphern auf, die Baudelaire verwendet, um die düstere Stimmung zu betonen. So spricht er von der „heiligen Wahrheit in gemälden“, einem „lebenden Theater des Elends“ oder dem „Werk der Hände“. Diese Bildsprache erhöht die Ausdruckskraft des Gedichts und trägt zur Darstellung der emotionalen Verzweiflung des lyrischen Ichs bei.

Insgesamt kann man sagen, dass „Der böse Mönch“ ein typisches Beispiel für Baudelaires Dichtung ist, in der er sich mit existenziellen Themen auseinandersetzt und diese in formvollendete Verse kleidet.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der böse Mönch“ des Autors Charles Baudelaire. Im Jahr 1821 wurde Baudelaire in Paris geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1837 bis 1867 entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 97 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Der Dichter Charles Baudelaire ist auch der Autor für Gedichte wie „Aufschrift auf ein verpöntes Buch“, „Aufschwung“ und „Begräbnis“. Zum Autor des Gedichtes „Der böse Mönch“ haben wir auf abi-pur.de weitere 101 Gedichte veröffentlicht.

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