Die Schwimmer von Johann Gottfried Herder

Das Leben ist ein stürmisch Meer;
Wir schweben hin, wir schweben her,
Wir streben schwer durchs Leben!
O Thor, so wirf die Bürden schwer,
Die Sorgenbürden wirf ins Meer!
Wie leichter, nacket sterben!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Schwimmer“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
33
Entstehungsjahr
1744 - 1803
Epoche
Sturm & Drang,
Klassik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Schwimmer“ wurde von Johann Gottfried Herder verfasst, einem deutschen Dichter und Philosophen, der während des 18. Jahrhunderts lebte und einer der Hauptfiguren der Weimarer Klassik und der Sturm und Drang-Epoche war. Damit kann das Gedicht zeitlich in die Epochen der Aufklärung und der Romantik eingeordnet werden.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht melancholisch und nachdenklich. Herder nutzt metaphorische Sprache, um das menschliche Leben als ein stürmisches Meer darzustellen, auf dem wir hin- und herschweben, schwer durchs Leben strebend. Mit dieser Metapher vermittelt er ein Bild von der Schwierigkeit und der Unsicherheit, die das Leben mit sich bringt.

In einfachen Worten gibt das Gedicht die Gedanken des lyrischen Ichs über das Leben und den Tod wieder. Das lyrische Ich betrachtet das Leben als eine schwierige Reise durch ein stürmisches Meer und fordert auf, alle Sorgen und Belastungen, die diese Reise erschweren, ins Meer zu werfen. Es stellt die Hypothese auf, dass es leichter sein könnte, nackt zu sterben, frei von allen Bürden und Sorgen des Lebens.

In der Form folgt das Gedicht dem typischen Aufbau der Epoche mit sechs Versen, die eine Strophe bilden. Die Sprache des Gedichts ist einfach und verständlich, mit einer klaren und direkten Aussage. Herder verwendet einfache und direkte Formulierungen und Metaphern, um seine Ideen und Gefühle auszudrücken. Er verwendet das Meer als Metapher für das Leben, um die Herausforderungen und Schwierigkeiten zu zeigen, denen Menschen gegenüberstehen. Die Bürden sind eine Figur für die Sorgen und Probleme, die das Leben erschweren.

Die Botschaft des Gedichts scheint eine Aufforderung zur Entlastung und zur Konzentration auf das Wesentliche zu sein. Es zeigt die Vergänglichkeit des Lebens und die Wichtigkeit, die eigene Energie nicht für unnötige Sorgen zu verschwenden. Es könnte auch als eine Betrachtung der Würde im Angesicht des Todes gesehen werden, und eine Erinnerung daran, dass, obwohl wir im Laufe unseres Lebens viele Dinge sammeln, wir sie letztendlich alle hinter uns lassen müssen.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Schwimmer“ des Autors Johann Gottfried Herder. Der Autor Johann Gottfried Herder wurde 1744 in Mohrungen (Ostpreußen) geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1760 und 1803. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Sturm & Drang oder Klassik zugeordnet werden. Herder ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen.

Sturm und Drang ist die Bezeichnung für die Literaturepoche in den Jahren von etwa 1765 bis 1790 und wird häufig auch zeitgenössische Genieperiode oder Geniezeit genannt. Diese Bezeichnung entstand durch die Verherrlichung des Genies als Urbild des höheren Menschen und Künstlers. Der Sturm und Drang knüpft an die Empfindsamkeit an und geht später in die Klassik über. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts dominierte der Geist der Aufklärung das literarische und philosophische Denken im deutschen Sprachraum. Der Sturm und Drang „stürmte“ und „drängte“ als Protest- und Jugendbewegung gegen diese aufklärerischen Ideale. Ein wesentliches Merkmal des Sturm und Drang ist somit ein Auflehnen gegen die Epoche der Aufklärung. Die Vertreter waren meistens junge Autoren, zumeist nicht älter als 30 Jahre. Um die subjektiven Empfindungen des lyrischen Ichs zum Ausdruck zu bringen, wurde im Besonderen darauf geachtet eine geeignete Sprache zu finden und in den Gedichten einzusetzen. Die Nachahmung und Idealisierung von Autoren aus vergangenen Epochen wie dem Barock wurde abgelehnt. Die alten Werke wurden dennoch geschätzt und dienten als Inspiration. Es wurde eine eigene Jugendkultur und Jugendsprache mit kraftvollen Ausdrücken, Ausrufen, Wiederholungen und Halbsätzen geschaffen. Mit seinen beiden bedeutenden Vertretern Goethe und Schiller entwickelte sich der Sturm und Drang weiter und ging in die Weimarer Klassik über.

Die Literaturepoche der Klassik beginnt nach herrschender Auffassung mit der Italienreise Goethes, die er im Jahr 1786 im Alter von 36 Jahren machte. Das Ende der Epoche wird auf 1832 datiert. In der Klassik wurde die Literatur durch Einflüsse der Französischen Revolution, die ziemlich zu Beginn der Epoche stattfand, entscheidend geprägt. In der Französischen Revolution setzten sich die Menschen dafür ein, dass für alle die gleichen Rechte gelten sollten. Wie der Name bereits verrät, liegen das literarische Zentrum und der Ausgangspunkt der Weimarer Klassik, die auch kurz Klassik genannt wird, in Weimar. Zum Teil wird auch Jena als ein weiteres Zentrum dieser Literaturepoche angesehen. Der Begriff Humanität ist prägend für die Zeit der Klassik. Die wichtigsten inhaltlichen Merkmale der Klassik sind: Selbstbestimmung, Harmonie, Menschlichkeit, Toleranz und die Schönheit. In der Klassik wird eine einheitliche, geordnete Sprache verwendet. Kurze, allgemeingültige Aussagen (Sentenzen) sind oftmals in Werken der Klassik zu finden. Da man die Menschen früher mit der Kunst und somit auch mit der Literatur erziehen wollte, legte man großen Wert auf formale Ordnung und Stabilität. Metrische Ausnahmen befinden sich oftmals an Stellen, die hervorgehoben werden sollen. Die wichtigen Schriftsteller der Weimarer Klassik sind Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller. Andere Schriftsteller der Weimarer Klassik sind Christoph Martin Wieland und Johann Gottfried Herder. Die beiden zuletzt genannten arbeiteten aber jeweils für sich. Einen konstruktiven Austausch im Sinne eines gemeinsamen Arbeitsverhältnisses gab es nur zwischen Schiller und Goethe.

Das vorliegende Gedicht umfasst 33 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 6 Versen. Johann Gottfried Herder ist auch der Autor für Gedichte wie „Das Gesetz der Welten im Menschen“, „Das Glück“ und „Das Kind der Sorge“. Zum Autor des Gedichtes „Die Schwimmer“ haben wir auf abi-pur.de weitere 413 Gedichte veröffentlicht.

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