Bitte an den Schlaf, nach schwersten Stunden von Detlev von Liliencron

Doch eh der Peitschenknall des neuen Tages
mich morgen wieder in die Wüste ruft,
bestelle deinen Bruder an mein Bett.
Gutmütig legt der alte Herr die Hand
auf meine Augen, die sich öffnen wollen,
und sagt ein Wiegenlied, die Worte langsam,
sehr langsam sprechend:
So, so, so ...
Nicht bange sein ...
10 
so, so ... so ...
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Bitte an den Schlaf, nach schwersten Stunden“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
53
Entstehungsjahr
1844 - 1909
Epoche
Naturalismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Bitte an den Schlaf, nach schwersten Stunden“ wurde von Detlev von Liliencron, einem deutschen Dichter, verfasst. Liliencron lebte von 1844 bis 1909, das Gedicht lässt sich damit in die Epoche des Realismus einordnen.

Beim ersten Lesen erzeugt das Gedicht einen eher melancholischen, aber tröstenden Stimmungseindruck. Das lyrische Ich scheint mit den Anforderungen bzw. Strapazen des Alltags zu kämpfen und bittet um den Schlaf als rettende und regenerierende Ruhe.

Das Gedicht ist ein Appell des lyrischen Ichs an den Schlaf. Mit dem „Peitschenknall des neuen Tages“, der das lyrische Ich „in die Wüste“ ruft, wird die harte Realität und möglicherweise monotone, einsame Existenz des Alltags beschrieben. Der Schlaf hingegen wird personifiziert und als „brüderlicher“, gütiger älterer Herr dargestellt, der die müden Augen des lyrischen Ichs sanft zum Ruhen bringt und es mit einem beruhigenden Wiegenlied in den Schlaf wiegt.

Das Gedicht besteht aus einer zehnzeiligen Strophe. Es herrscht kein Reimschema, und die Verslänge variiert, was ein freies Gedicht vorschlägt. Die Sprache ist bildhaft, das heißt, es werden viele Metaphern genutzt, die den sinnlichen Inhalt des Gedichts hervorheben. Es wird eine deutliche Gegenüberstellung von Alltag und Schlaf gemacht, wodurch die Sehnsucht des lyrischen Ichs nach Erholung besonders stark betont wird. Die Wiederholung des Ausdrucks „so, so, so ... so, so ... so ...“ wirkt beruhigend und wirft zugleich ein Bild des Einschlafprozesses auf.

Zusammenfassend kann man sagen, dass in dem Gedicht die Relevanz und Schönheit des Schlafs als Flucht vor dem anstrengenden Alltag betont wird. Die kontrastreiche Darstellung von Alltag und Schlaf unterstreicht die Sehnsucht des lyrischen Ichs nach Erholung und Entflucht aus der Realität. Das Gedicht bringt somit auf poetische Weise grundlegende menschliche Befindlichkeiten zum Ausdruck.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Bitte an den Schlaf, nach schwersten Stunden“ ist Detlev von Liliencron. Liliencron wurde im Jahr 1844 in Kiel geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1860 und 1909. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Naturalismus zuordnen. Der Schriftsteller Liliencron ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 10 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 53 Worte. Der Dichter Detlev von Liliencron ist auch der Autor für Gedichte wie „Pidder Lüng“, „Trutz, Blanke Hans“ und „Weihnachtslied“. Zum Autor des Gedichtes „Bitte an den Schlaf, nach schwersten Stunden“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 63 Gedichte vor.

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