Der alte Junge ist gottlob von Wilhelm Busch

Der alte Junge ist gottlob
Noch immer äußerst rührig;
Er läßt nicht nach, er tut als ob,
Wenn schon die Sache schwierig.
 
Wie wonnig trägt er Bart und Haar,
Wie blinkt der enge Stiefel.
Und bei den Damen ist er gar
Ein rechter böser Schliefel.
 
Beschließt er dann des Tages Lauf,
10 
So darf er sich verpusten,
11 
Setzt seine Zipfelkappe auf
12 
Und muß ganz schrecklich husten.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Der alte Junge ist gottlob“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
65
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der alte Junge ist gottlob“ stammt von dem deutschen Dichter und Zeichner Wilhelm Busch, welcher im 19. Jahrhundert lebte. Er ist vor allem für seine humoristischen Gedichte bekannt. Auf den ersten Eindruck scheint dieses Gedicht ebenso einen humoristischen Charakter zu haben.

Inhaltlich handelt das Gedicht von einem älteren Mann, der sich immer noch jung fühlt und sich entsprechend verhält. Das lyrische Ich, vermutlich ein Beobachter, beschreibt diesen älteren Mann, der trotz seines Alters sehr aktiv und lebendig ist („[Vers 2] Noch immer äußerst rührig;“). Er kleidet sich modisch, so wie ein junger Mann („[Vers 5] Wie wonnig trägt er Bart und Haar, [Vers 6] Wie blinkt der enge Stiefel.“). Er ist auch noch reizvoll für die Frauen („[Vers 8] Ein rechter böser Schliefel.“) und verbringt seine Tage sehr aktiv, auch wenn es zum Ende hin anstrengend für ihn ist („[Vers 9] Beschließt er dann des Tages Lauf, [Vers 10] So darf er sich verpusten,“).

Beim analysieren der Form und Sprache fällt auf, dass das Gedicht in drei Strophen unterteilt ist, jeweils bestehend aus vier Versen. Sprachlich verwendet Busch einfache, leicht verständliche Worte und schafft so ein Bild des alten jungen Mannes, das für den Leser leicht nachvollziehbar ist. Die Reime sind klar und einfach gehalten, es handelt sich um einen Kreuzreim. Die humoristische Darstellung des alten jungen Mannes ist typisch für Busch.

Die Intention des Dichters könnte vielleicht sein, zu zeigen, dass Alter nichts mit der inneren Einstellung und Lebensfreude zu tun hat. Trotz seines Alters lebt der Mann in dem Gedicht sein Leben in vollen Zügen und genießt es sichtlich. Gleichzeitig weist das Gedicht aber auch auf die körperlichen Begrenzungen im Alter hin („[Vers 12] Und muß ganz schrecklich husten.“). Es kann somit auch als eine humorvolle und zugleich melancholische Betrachtung des Älterwerdens gesehen werden.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der alte Junge ist gottlob“ des Autors Wilhelm Busch. Geboren wurde Busch im Jahr 1832 in Wiedensahl. Das Gedicht ist in der Zeit von 1848 bis 1908 entstanden. In Wiesbaden u. Berlin ist der Text erschienen. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 65 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Wilhelm Busch sind „Auf den Sonntag früh Morgen“, „Bedächtig“ und „Befriedigt“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der alte Junge ist gottlob“ weitere 208 Gedichte vor.

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