Der allezeit vergnügte Tabakraucher von Johann Peter Hebel

Potz tausig los, wie ’s Vögeli singt!
Me het sie Freud und frohe Mueth,
und ’s Pfifli, nei, wie schmeckts so guet!
 
Im Sommer.
Volli Aehri, wo me goht,
Bäum voll Aepfel, wo me stoht!
und es isch e Hitz und Glueth.
Eineweg schmeckt ’s Pfifli guet.
 
Im Herbst.
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Chönnt denn d’Welt no besser sy?
11 
Mit si’m Trübel, mit si’m Wi
12 
stärkt der Herbst mi lustig Bluet,
13 
und mi Pfifli schmeckt so guet.
 
14 
Im Winter.
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Winterszit, schöni Zit!
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Schnee uf alle Berge lit,
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uffem Dach und uffem Huet.
18 
Justement schmeckt ’s Pfifli guet.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Der allezeit vergnügte Tabakraucher“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
18
Anzahl Wörter
96
Entstehungsjahr
nach 1776
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der allezeit vergnügte Tabakraucher“ wurde von Johann Peter Hebel verfasst. Er lebte von 1760 bis 1826, daher kann dieses Gedicht zeitlich in die Epoche der Aufklärung und beginnenden Romantik eingeordnet werden.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht lebensbejahend und heiter. Der lyrische Sprecher scheint sich des Lebens zu erfreuen und findet in jeder Jahreszeit etwas Positives, vor allem in seiner Lieblingsbeschäftigung - dem Rauchen einer Pfeife.

Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich die Freuden des Rauchens einer Pfeife in den verschiedenen Jahreszeiten. Im Sommer freut es sich über die Fülle der Natur, im Herbst über die Stärkung durch den neuen Wein und im Winter über die Schönheit der schneebedeckten Landschaft. In jeder Strophe endet das lyrische Ich mit der Feststellung, dass die Pfeife besonders gut schmeckt.

Die Aussage des Gedichts scheint also zu sein, dass es wichtig ist, das Leben zu genießen und Freude an den kleinen Alltagsdingen, wie dem Rauchen einer Pfeife, zu finden.

In Hinsicht auf Form und Sprache fällt auf, dass das Gedicht in vier Strophen mit unterschiedlicher Versanzahl gegliedert ist. Die Verse sind entweder in Paarreimen oder in Kreuzreimen verfasst und weisen einen einfachen, volkstümlichen Sprachduktus auf, der durch den Einsatz von Dialekt verstärkt wird. Dies unterstreicht die einfache Freude, die das lyrische Ich am Rauchen und am Erleben der Jahreszeiten ausdrückt.

Insgesamt ist „Der allezeit vergnügte Tabakraucher“ ein Positivbeispiel für die Volksdichtung des 18. Jahrhunderts, das eindrücklich die Lebensfreude und die Verbundenheit des lyrischen Ichs mit der Natur und den Jahreszeiten zum Ausdruck bringt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Der allezeit vergnügte Tabakraucher“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Johann Peter Hebel. 1760 wurde Hebel in Basel geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1776 und 1826. Der Erscheinungsort ist Karlsruhe. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 96 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 18 Versen. Johann Peter Hebel ist auch der Autor für Gedichte wie „Das Liedlein vom Kirschbaum“, „Der Bettler“ und „Der Karfunkel“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der allezeit vergnügte Tabakraucher“ weitere 60 Gedichte vor.

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