Der Garten von Max von Schenkendorf

In den Garten muß ich blicken,
in das frische stille Grün,
tausend Wünsche muß ich schicken
fernhin wo die Schwalben ziehn.
 
Fliegt nur mit den Morgenwinden
mit den Wolken flieget fort,
eure Heimat sollt ihr finden,
lieben Wünsche, Ziel und Ort.
 
Rückwärts will ja nicht mein Sehnen
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nimmer in die Eitelkeit;
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diese Seufzer, diese Tränen
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gelten keinem Erdenleid.
 
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Über Wolken, über Sterne
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aufwärts, aufwärts, himmelwärts,
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neubelebt, in ewger Ferne
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sink ich an das große Herz!
 
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Wo die Wunden nicht mehr drücken,
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wo das Heer der Wünsche schweigt,
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un zu mir mit süßen Blicken
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sich die ewge Liebe neigt.
 
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Aus den Wipfeln will es steigen,
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mein geliebtes Wunderbild,
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nach des Gartens grünen Zweigen
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blick ich still und lusterfüllt
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.6 KB)

Details zum Gedicht „Der Garten“

Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
117
Entstehungsjahr
1783 - 1817
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Der Garten“ und wurde vom deutschen Dichter Max von Schenkendorf verfasst, der von 1783 bis 1817 lebte. Dies legt nahe, dass das Werk in der Zeit der Romantik entstand, einer Epoche in der Literatur, die durch eine Hinwendung zur Natur, eine Betonung von Emotion und Fantasie und eine Flucht vor der industriellen Realität gekennzeichnet ist.

Der erste Eindruck des Gedichts ist friedlich und nachdenklich. Es scheint, dass der Garten als ein Ort der Ruhe und Reflexion dargestellt wird, wo das lyrische Ich seine Gedanken und Wünsche fliegen lassen kann.

Im Wesentlichen beschreibt das lyrische Ich seine Sehnsucht, sich von der Welt abzuwenden und sich in die regenerative Natur eines Gartens zu vertiefen. Es spricht von dem Drang, seine Wünsche in die Weite zu schicken, wo die Schwalben ziehen. Diese Wünsche sollen ihre Heimat in der Ferne finden und nicht in der trügerischen Welt. Das lyrische Ich sehnt sich danach, über Wolken und Sterne hinaus zu steigen und sich dem „großen Herzen“, möglicherweise einer Metapher für Gott oder das Universum, hinzugeben.

In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus sechs Strophen, die jeweils aus vier Versen bestehen. Diese Form verleiht ihm eine gewisse Symmetrie und Regularität, die zur beruhigenden Wirkung des Gartens beitragen könnte.

Die Sprache ist einfach, aber expressiv. Das lyrische Ich verwendet lebendige, sinnliche Bilder, um die Schönheit und Ruhe des Gartens zu vermitteln, sowie metaphorische Sprache, um seine tiefen Gefühle und Wünsche zu kommunizieren. Insgesamt entsteht dadurch ein atmosphärisches, emotional geladenes Bild, das typisch für die romantische Literatur ist.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der Garten“ des Autors Max von Schenkendorf. 1783 wurde Schenkendorf in Tilsit in Ostpreußen geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1799 und 1817. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik, Romantik oder Biedermeier zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 117 Wörter. Es baut sich aus 6 Strophen auf und besteht aus 24 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Max von Schenkendorf sind „Wie mir deine Freuden winken“, „Wenn alle untreu werden“ und „Das Lied von Scharnhorst“. Zum Autor des Gedichtes „Der Garten“ haben wir auf abi-pur.de weitere 11 Gedichte veröffentlicht.

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