Der Morgen von Max von Schenkendorf

Mein Fenster geht nach Morgen,
nach Morgen geht mein Sinn;
da ziehen meine Sorgen
und meine Sehnsucht hin.
 
Ihr Mitternachtsgesichte,
nun weichet weit zurück;
mich grüßt vom reinen Lichte
der erste frühe Blick.
 
Die Luft um Brust und Locken
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mir spielet frisch und mild,
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wohin denn willst du locken,
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o Luft, so gotterfüllt.
 
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Die fernen Klänge dringen
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so rührend in mein Ohr,
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hinauf möcht ich mich schwingen
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zum Aufgang hoch empor.
 
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Das goldne Tor steht offen,
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die liebe Stimme spricht,
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da weilt mein süßes Hoffen,
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da wohnt das ewge Licht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Der Morgen“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
90
Entstehungsjahr
1783 - 1817
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Morgen“ wurde von Max von Schenkendorf geschrieben, einem deutschen Dichter der Romantik, der von 1783 bis 1817 lebte. Verfasst wurde es wahrscheinlich im 19. Jahrhundert. Auf den ersten Blick vermittelt es eine wunderbare Atmosphäre von Hoffnung und Neuanfang, die symbolisch mit dem Anbrechen eines neuen Tages verknüpft ist.

Im Inhalt des Gedichts beschreibt das lyrische Ich seinen Blick in den Morgen und seine damit verbundenen Gefühle. Er stellt den Morgen als etwas Positives dar, als etwas, das seine Sorgen und Sehnsucht mit sich nimmt und ihn aus der Dunkelheit der Mitternacht in das reine Licht führt. Die Natur und der Morgen scheinen für das lyrische Ich voller Möglichkeiten und Freude zu sein. Zudem scheint es, als präge die Erwartung einer verehrten aber nicht näher genannten Person oder eines geliebten Ortes die Empfindungen des lyrischen Ichs.

Form und Sprache des Gedichts sind relativ geradlinig und besitzen einen Rhythmus, der auf die literarischen Traditionen der Romantik verweist. Die vierzeiligen Strophen und der beständige Reim unterstreichen die Einfachheit und Klarheit der Botschaft, während der Gebrauch von Naturmetaphern dem Gedicht eine lyrische und emotionale Tiefe verleiht. Die Sprache des Gedichts ist dabei bildhaft und emotional, sie transportiert eine Atmosphäre der Hoffnung und Sehnsucht. Das Gedicht lässt durch seinen Fokus auf Sinneseindrücke (Sehen, Hören, Fühlen) eine starke Verbundenheit des lyrischen Ichs mit der Natur erkennen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass das Gedicht „Der Morgen“ ein Element romantisierter Naturverehrung mit einer allgemeinen Sehnsucht und Hoffnung auf einen positiven Neubeginn verknüpft. Das lyrische Ich nutzt die natürliche Umgebung und den Morgen als Metapher für Hoffnung und Freude.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der Morgen“ des Autors Max von Schenkendorf. Der Autor Max von Schenkendorf wurde 1783 in Tilsit in Ostpreußen geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1799 bis 1817 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik, Romantik oder Biedermeier zu. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen und umfasst dabei 90 Worte. Die Gedichte „Der Garten“, „Freiheit, die ich meine“ und „Erhebt euch von der Erde“ sind weitere Werke des Autors Max von Schenkendorf. Zum Autor des Gedichtes „Der Morgen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 11 Gedichte vor.

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