Der Winter ist kalt von Robert Burns

Der Winter ist kalt, doch der Sommer kommt bald
Und die Vögelein singen im Waldesrevier;
Wie Alles sich freut! Nur ich fühle Leid
Seit, ach, mein Geliebter geschieden von mir.
 
Die Ros’, die ich brach an dem murmelnden Bach,
Dient der Bien’ und den Vöglein zur Lust und zur Zier;
Ihre Liebe ist froh, auch die Herzen sind so,
Doch, ach, mein Geliebter nahm Abschied von mir.
 
Meine Liebe sie brennt, wie die Sonn’ am Firmament,
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Für immer beständig und treu;
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Doch seine gleicht dem Mond, der hier und dort thront,
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Und immer gestaltet sich neu.
 
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Alle, die Ihr verliebt, und dadurch betrübt,
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Ein klägliches Leben Ihr führt!
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Denn es sagt mir mein Herz, Eure Brust ist voll Schmerz,
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Den nimmer ein Mensch noch curirt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der Winter ist kalt“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
125
Entstehungsjahr
nach 1775
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Winter ist kalt“ stammt von dem schottischen Dichter Robert Burns, der von 1759 bis 1796 lebte. Damit lässt sich das Werk in die Epoche der Aufklärung und des beginnenden Sturm und Drang einordnen.

Beim ersten Lesen des Gedichts wird schnell klar, dass es von Sehnsucht und Herzschmerz geprägt ist. Es erzeugt beim Leser ein Gefühl der Melancholie und der Einsamkeit, das durch die metaphorische Sprache noch verstärkt wird.

Inhaltlich geht es im Gedicht um die Trennung des lyrischen Ichs von seinen Geliebten. Dies nimmt das lyrische Ich als sehr schmerzhaft und einsam wahr, während die Welt um es herum weiterlebt und Freude ausstrahlt. Diese Gefühle der Isolierung werden durch die Wiederholung „ach, mein Geliebter geschieden von mir“ bzw. „ach, mein Geliebter nahm Abschied von mir“ in den ersten beiden Strophen betont. Dieses Motiv der Trennung und des Verlusts wird durch die Vergleiche mit Naturbildern wie Winter und Sommer, Vögeln und Rosen sowie Sonne und Mond unterstrichen. Im letzen Vers spricht das lyrische Ich alle an, die verliebt und betrübt sind, was die universelle Qualität der Erfahrung des Herzschmerzes hervorhebt.

Das Gedicht ist in vier Vierzeiler-Strophen gegliedert, die jeweils aus vierzeiligen Reimen bestehen. Die Sprache ist bildhaft und emotional, aber trotzdem klar und verständlich. Die Metaphern und Vergleiche, die Burns verwendet, sind leicht verständlich, aber auch sehr wirkungsvoll, da sie starke Bilder erzeugen und tiefe Emotionen hervorrufen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Burns' Gedicht ein sehr gefühlvoller und berührender Ausdruck von Herzschmerz und Sehnsucht ist, der in seiner Einfachheit und Klarheit sehr effektiv ist.

Weitere Informationen

Robert Burns ist der Autor des Gedichtes „Der Winter ist kalt“. Geboren wurde Burns im Jahr 1759 in Alloway (Ayrshire). Zwischen den Jahren 1775 und 1796 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik zugeordnet werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 125 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Robert Burns sind „An Mary im Himmel“, „An die Waldlerche“ und „An einen Kuß“. Zum Autor des Gedichtes „Der Winter ist kalt“ haben wir auf abi-pur.de weitere 101 Gedichte veröffentlicht.

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