Der Wind zieht seine Hosen an von Heinrich Heine

Der Wind zieht seine Hosen an,
Die weißen Wasserhosen;
Er peitscht die Wellen so stark er kann,
Die heulen und brausen und tosen.
 
Aus dunkler Höh’, mit wilder Macht,
Die Regengüsse träufen;
Es ist als wollt’ die alte Nacht
Das alte Meer ersäufen.
 
An den Mastbaum klammert die Möve sich,
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Mit heiserem Schrillen und Schreien;
11 
Sie flattert und will gar ängstiglich
12 
Ein Unglück prophezeien.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Der Wind zieht seine Hosen an“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
64
Entstehungsjahr
1823–1824
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Wind zieht seine Hosen an“ wurde von Heinrich Heine verfasst. Heine lebte von 1797 bis 1856, was das Werk in die Epoche des Vormärz einordnet, einer Zeit der politischen und gesellschaftlichen Unruhen vor der Revolution 1848 in Deutschland.

Der erste Eindruck des Gedichts ist packend und unheimlich. Es entsteht eine eindrucksvolle Szenerie eines tobenden Sturms auf See, eingefangen in beeindruckender sprachlicher Bildhaftigkeit. Engel haben ein intensives Bild von Naturgewalten und deren roher, unerbittlicher Wucht.

Das lyrische Ich führt uns durch eine Unwetter-Szene. Der Wind, personifiziert mit dem Anziehen von Hosen, peitscht laut und heftig die Wellen, bisher ein Bild von Macht und Zerstörung. Regengüsse ergießen sich unaufhaltsam, als ob die alte Nacht das alte Meer ertränken möchte. Schlussendlich klammert sich eine Möwe, ein Symbol der Hoffnung und Freiheit, angstvoll an den Mastbaum und scheint ein Unglück vorherzusagen.

Im Hinblick auf Form und Sprache lässt sich erkennen, dass das Gedicht in drei vierzeiligen Strophen verfasst ist. Diese bestehen jeweils aus vier Kreuzreimen, einer gängigen Form in der Lyrik. Die Sprache des Gedichts ist bildreich und von starkem Ausdruck geprägt, was für Heines Schreibstil typisch ist. Er nutzt Personifikationen und Metaphern, um die Naturgewalten zu verdeutlichen und ihre Brutalität zu unterstreichen.

Insgesamt kann man interpretieren, dass das lyrische Ich durch die Beschreibung des tobenden Unwetters eine Unheil verheißende Atmosphäre schafft, die als Metapher für die politisch unruhige und beängstigende Zeit angesehen werden kann, in der Heine lebte. Die Möwe, die ein Unglück prophezeit, könnte als Anspielung auf die drohende Revolution gesehen werden.

Weitere Informationen

Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Der Wind zieht seine Hosen an“. Heine wurde im Jahr 1797 in Düsseldorf geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1824 entstanden. Erschienen ist der Text in Hamburg. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 64 Worte. Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Als ich, auf der Reise, zufällig“, „Alte Rose“ und „Altes Lied“. Zum Autor des Gedichtes „Der Wind zieht seine Hosen an“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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