Der Wetterhahn von Wilhelm Busch
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Wie hat sich sonst so schön der Hahn |
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Auf unserm Turm gedreht |
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Und damit jedem kundgetan, |
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Woher der Wind geweht. |
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Doch seit dem letzten Sturme hat |
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Er keinen rechten Lauf; |
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Er hängt so schief, er ist so matt, |
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Und keiner schaut mehr drauf. |
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Jetzt leckt man an den Finger halt |
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Und hält ihn hoch geschwind. |
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Die Seite, wo der Finger kalt, |
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Von daher weht der Wind. |
Details zum Gedicht „Der Wetterhahn“
Wilhelm Busch
3
12
66
nach 1848
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Der Wetterhahn“ ist von Wilhelm Busch, einem deutschen Dichter und Zeichner, der im 19. Jahrhundert lebte. Demnach kann es zeitlich in die Epoche des Realismus eingeordnet werden.
Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht traurig und ein wenig bitter. Es erzählt die Geschichte eines Wetterhahns, der einst nützlich und anerkannt war, aber nun durch Erschöpfung und Alter vergessen und ersetzt wurde.
Inhaltlich erzählt das lyrische Ich eine einfache Geschichte: Ein Wetterhahn auf einem Turm, der sich immer gedreht hat, um die Windrichtung anzugeben, wurde durch einen Sturm beschädigt. Nun ist er schief und schwach und niemand beachtet ihn mehr. Stattdessen bestimmen die Leute die Windrichtung, indem sie ihren Finger lecken und in die Luft halten.
Die Botschaft des lyrischen Ichs könnte eine Reflexion über das Altern und das Unvermeidliche des Verlustes der eigenen Nützlichkeit sein. Es könnte auch eine Kritik an der Gesellschaft sein, die dazu neigt, Altes und Beschädigtes zu ignorieren und durch Neuheiten zu ersetzen.
Das Gedicht hat eine klare Struktur und ist in drei Strophen zu je vier Versen unterteilt. Jede Strophe erzählt eine andere Phase in der Geschichte des Wetterhahns: seine frühere Nützlichkeit, seinen Verfall und schließlich seine Ersetzung.
Die Sprache des Gedichts ist einfach und geradlinig, was die trostlose Stimmung der Geschichte unterstreicht. Busch verwendet keine überflüssigen Verzierungen oder Metaphern; er erzählt die Geschichte so, wie sie ist, und lässt die Leser ihre eigenen Schlüsse ziehen. Dabei verwendet er eine klare, verständliche Sprache, was typisch für seine Werke und die Epoche des Realismus ist, die durch eine realistische, ungeschminkte Darstellung der Wirklichkeit geprägt ist.
Weitere Informationen
Wilhelm Busch ist der Autor des Gedichtes „Der Wetterhahn“. 1832 wurde Busch in Wiedensahl geboren. Zwischen den Jahren 1848 und 1908 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Wiesbaden u. Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 66 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Wilhelm Busch ist auch der Autor für Gedichte wie „Ach, ich fühl es! Keine Tugend“, „Ach, wie geht’s dem Heilgen Vater“ und „Als Christus der Herr in Garten ging“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der Wetterhahn“ weitere 208 Gedichte vor.
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Zum Autor Wilhelm Busch sind auf abi-pur.de 208 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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