Der Weise von Christian Felix Weiße

Von allen Freuden abgeschieden,
Mit Wasser und mit Brod zufrieden,
Lebt dort Arist vergnügt allein.
Und man verleibet ihn den Reihn
Der Weisen unsrer Zeiten ein.
 
Von ihm bin ich nicht unterschieden.
Ich lebe so wie er zufrieden, – –
Doch nur bey Freuden, Mädchen, Wein:
Warum verleibt man mich den Reihn
10 
Der Weisen unsrer Zeit nicht ein?
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Der Weise“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
56
Entstehungsjahr
1758
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Weise“ stammt von dem Autor Christian Felix Weiße, der zwischen 1726 und 1804 lebte. Dies platziert ihn in die Epoche der Aufklärung und des Sturms und Drangs.

Auf den ersten Blickgelangt wird hier die Zufriedenheit und Glückseligkeit des Protagonisten hervorgehoben. Die Lebensweise sowie die Frage, warum diese Lebensweise nicht als Weisheit anerkannt wird, stehen im Fokus.

Im Inhalt lässt sich eine Kontrastierung zweier Lebensweisen erkennen. Das lyrische Ich vergleicht in der ersten Strophe Arist, der isoliert mit nur Wasser und Brot lebt, mit sich selbst in der zweiten Strophe. Obwohl es in derselben Weise zufrieden ist, lebt es doch mitten in Freuden, mit Mädchen und Wein. Trotzdem wird es nicht in die Reihe der Weisen der Zeit aufgenommen.

Damit legt das lyrische Ich indirekt nahe, dass es nicht einzelne Umstände – wie etwa das zurückgezogene Leben – sind, die wahre Weisheit ausmachen, sondern vielmehr die innere Zufriedenheit und Glückseligkeit, welche auch mitten im Trubel der Welt und den weltlichen Genüssen erreicht werden kann.

In Bezug auf Form und Sprache lässt sich feststellen, dass das Gedicht in zwei Strophen mit jeweils fünf Versen eingeteilt ist. Jede Strophe besteht aus einem Vier-Zeiler und einem abschließenden Ein-Zeiler. Die Verse haben einen abwechslungsreichen, allerdings gleichmäßigen metrischen Fluss, welcher die Beschreibung der Handlung unterstützt. Es handelt sich um einen antiken, knappen und prägnanten Stil, was ein Merkmal der poetischen Techniken dieser Epoche ist. Der kontrastreiche Inhalt wird zusätzlich durch fragestellende Zitate hervorgehoben, die zur Reflexion anregen und die Aufmerksamkeit des Lesers auf die Kernaussage lenken.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Der Weise“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Felix Weiße. Der Autor Christian Felix Weiße wurde 1726 in Annaberg geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1758. Erscheinungsort des Textes ist Leipzig. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Aufklärung zugeordnet werden. Bei Weiße handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 56 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 10 Versen. Weitere Werke des Dichters Christian Felix Weiße sind „Cephalus und Aurore“, „Chloe“ und „Chloe im Bade“. Zum Autor des Gedichtes „Der Weise“ haben wir auf abi-pur.de weitere 100 Gedichte veröffentlicht.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Christian Felix Weiße

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Christian Felix Weiße und seinem Gedicht „Der Weise“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Christian Felix Weiße (Infos zum Autor)

Zum Autor Christian Felix Weiße sind auf abi-pur.de 100 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.