Abfertigung von Georg Herwegh

Ein bettelpreußisches Journal
Hat mir durch einen grünen Jungen
Im Tone »nationalliberal«
Ein de profundis abgesungen.
 
Vielleicht hat's recht, trägt Deutschland gern
Die Schleppe preußischer Despoten,
Dies »neue Deutschland« bleib mir fern
Und zähle mich zu seinen Toten.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Abfertigung“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
38
Entstehungsjahr
1817 - 1875
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Abfertigung“ wurde von dem deutschen Lyriker und Revolutionär Georg Herwegh verfasst. Herwegh war ein bedeutender Dichter der politischen Lyrik in der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts, geboren 1817 und gestorben 1875. Daher lässt sich das Gedicht zeitlich in die Mitte des 19. Jahrhunderts einordnen, eine Epoche, die von politischen Konflikten und gesellschaftlichen Umbrüchen in Deutschland geprägt war.

Schon beim ersten Lesen des Gedichts wird klar, dass sich Herwegh mit der politischen Situation seiner Zeit auseinandersetzt. Er nutzt das Gedicht als Medium, um seine Abscheu und Ablehnung gegen die politischen Zustände auszudrücken.

Das lyrische Ich, welches wir als Sprachrohr von Herwegh interpretieren können, zeigt seine Verachtung für ein „bettelpreußisches Journal“, welches durch „einen grünen Jungen“, also einen unerfahrenen, naiven Menschen, vertreten wird. Diesem wird eine „nationalliberale“ Einstellung zugeschrieben, welche das lyrische Ich als hohl und unaufrichtig empfindet. In der zweiten Strophe drückt das lyrische Ich seine Distanzierung von dem „neuen Deutschland“ aus, das unter der Herrschaft „preußischer Despoten“ steht. Es setzt eine klare Grenze und erklärt, dass es lieber als tot gezählt werden möchte, als Teil dieses Deutschlands zu sein.

In Bezug auf die Form des Gedichts handelt es sich um eine klassische vierversige Strophe, einem gängigen Schema in der Lyrik. Herwegh verwendet eine klare und direkte Sprache, die seinen politischen Standpunkt unmissverständlich vermittelt. Seine Wortwahl weist auf seine tiefgreifende Ablehnung der politischen Machtverhältnisse hin und verleiht seiner Position Ausdruck.

Die tiefe Enttäuschung des lyrischen Ichs und die Bereitschaft, sich von der bestehenden Ordnung abzuwenden, verdeutlichen den radikalen politischen Standpunkt von Herwegh. Er zeigt deutlich, dass Gedichte nicht nur Ausdruck von Emotionen sind, sondern auch politische Botschaften vermitteln können. „Abfertigung“ ist somit ein Ausdruck des politischen Unmuts und der Widerstandsgeist gegen die Staatsmacht. Es verdeutlicht die Rolle der Literatur als Medium des politischen Diskurses und Widerstands.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Abfertigung“ ist Georg Herwegh. Im Jahr 1817 wurde Herwegh in Stuttgart geboren. Im Zeitraum zwischen 1833 und 1875 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Herwegh ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 38 Worte. Der Dichter Georg Herwegh ist auch der Autor für Gedichte wie „Achtzehnter März.“, „Am Grabe Ferdinand Lassalle’s.“ und „Bundeslied für den Allgemeinen deutschen Arbeiterverein.“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Abfertigung“ weitere 200 Gedichte vor.

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