Der Wald von Craigie-Burn von Robert Burns

Auf Craigie-Burn der Abend fällt
Und froh erwacht der Morgen;
Schmückt auch der Frühling Wald und Feld,
Mir bringt er Gram und Sorgen.
 
Ich seh’ die Bäum’ und Blumen all’
Und hör’ die Vögel singen;
Aus meinem Herzen kann nur Qual
Als Echo wiederklingen.
 
Gern, gern verbärg’ ich meinen Schmerz,
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Den Klageliedersänger;
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Doch brechen wird mein armes Herz,
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Verschweig’ ich es noch länger.
 
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Zerstörst Du meinen schönen Traum,
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Hörst nicht der Liebe Lallen;
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Dann wird das gelbe Blatt vom Baum,
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Auf meine Ruh’statt fallen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der Wald von Craigie-Burn“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
85
Entstehungsjahr
1795
Epoche
Klassik

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht stammt von Robert Burns, einem der bekanntesten Dichter Schottlands, der von 1759 bis 1796 lebte. Da Burns im 18. Jahrhundert schrieb, kann sein Werk der Epoche der Aufklärung oder der Frühromantik zugeordnet werden.

Die erste Reaktion auf das Gedicht könnte Traurigkeit oder Melancholie sein, da es ein Gefühl von tiefer Traurigkeit und Verzweiflung vermittelt. Das lyrische Ich scheint in einem Zustand emotionalen Kummers zu sein, der durch die Schönheit der Natur um ihn herum nur noch verstärkt wird.

Das Gedicht dreht sich um das Thema unerwiderter oder verlorener Liebe. Trotz der Schönheit der Natur, die den Wald von Craigie-Burn zu allen Zeiten des Tages und in allen Jahreszeiten schmückt, kann das lyrische Ich nur Traurigkeit gleichsam als Echo auf diese Schönheit geben. Es leidet unter einem Schmerz, den es gerne verbergen würde, aber das Schweigen droht, es zu zerbrechen. Im letzten Vers spricht das lyrische Ich direkt seine geliebte Person an und prophezeit seinen eigenen Tod (dargestellt durch das fallende gelbe Blatt), sollte seine Liebe weiterhin ignoriert werden.

Das Gedicht ist in vier Strophen unterteilt, jede mit vier Versen. Die Sprache des Gedichts ist einfach, aber bewegend, mit einer stark emotionalen Beladung. Die Natur wird sowohl als Bühne für die Emotionen des lyrischen Ichs als auch als Spiegel für seine innere Verfassung verwendet. Die Metaphern des Gedichts, wie das Echo der Qual und das fallende gelbe Blatt, dienen dazu, die Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit des lyrischen Ichs zu verdeutlichen.

Zusammenfassend betrachtet, ist „Der Wald von Craigie-Burn“ ein tief bewegendes Gedicht, das die tiefe Traurigkeit und Verzweiflung einer unerwiderten oder verlorenen Liebe einfühlsam und eindringlich darstellt. Es ist ein eindringliches Beispiel für Burns' Fähigkeit, universelle menschliche Erfahrungen und Emotionen in einfache, aber äußerst wirkungsvolle Sprache zu fassen.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Der Wald von Craigie-Burn“ ist Robert Burns. 1759 wurde Burns in Alloway (Ayrshire) geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1795. In Berlin ist der Text erschienen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Klassik zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 85 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Robert Burns sind „Daß das Weib sich nicht beklage“, „Dein Wohlsein, meine schöne Maid!“ und „Der Hochland-Bursche“. Zum Autor des Gedichtes „Der Wald von Craigie-Burn“ haben wir auf abi-pur.de weitere 101 Gedichte veröffentlicht.

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