Der Wald von Heinrich Kämpchen

O Wald mit deinen Hallen,
So kühn und hoch gebaut,
Mit deinem linden Säuseln,
Mit deinem Sturmeslaut. –
 
Will meine Kraft ermatten,
Ist mir die Brust erschlafft,
Du gibst mir Luft und Schatten
Und neue Lebenskraft. –
 
In deinem heil’gen Wehen
10 
Vergeß ich all mein Leid,
11 
Wird mir der Odem freier,
12 
Wird mir die Seele weit. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Der Wald“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
55
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Der Wald“ und wurde von Heinrich Kämpchen verfasst, einem deutschen Schriftsteller, der von 1847 bis 1912 lebte. Daher lässt sich das Gedicht zeitlich in das 19. Jahrhundert einordnen, eine Epoche, in der Romantik und Realismus die Literatur bestimmt haben.

Der erste Eindruck des Gedichtes lässt eine tiefe Verbundenheit des lyrischen Ichs zur Natur, und ins besondere zum Wald, vermuten. Das lyrische Ich spricht den Wald direkt an und drückt seine Bewunderung und Wertschätzung für dessen Schönheit und Kraft aus.

Anhand des Inhalts lässt sich feststellen, dass der Wald für das lyrische Ich eine Quelle der Stärke und Erneuerung ist. Es beschreibt den Wald als eine mächtige und prachtvolle Struktur, die ihm Ruhe und Trost spendet, wenn es erschöpft und schwach ist. Der Wald wird zudem als Ort dargestellt, an dem das lyrische Ich seinen Kummer vergessen und seinen Geist befreien kann. Es spiegelt also die romantische Ansicht, dass die Natur eine heilende Wirkung auf den menschlichen Geist hat und dass in ihr eine Einheit von Mensch und Natur besteht.

Formal ist das Gedicht in drei vierzeilige Strophen unterteilt. Jeder Vers besteht aus zwei Taktteilen und folgt dem gleichen jambischen Metrum, was dem Gedicht einen gleichmäßigen Rhythmus verleiht.

Sprachlich wird der Wald durch die Verwendung bildhafter und emotional gefärbter Ausdrücke wie „kühn und hoch gebaut“, „linden Säuseln“ oder „Sturmeslaut“ idealisiert und personifiziert. Dies dient dazu, die tiefe emotional-psychologische Verbindung zwischen dem lyrischen Ich und dem Wald zu unterstreichen und die Natur als lebendige, emotionale und heilige Entität darzustellen.

Zusammenfassend ist „Der Wald“ ein romantisch-realistisches Gedicht, das die Verehrung des Waldes und die Identifizierung mit der Natur zum Ausdruck bringt und die heilende und erneuernde Wirkung der Natur auf den menschlichen Geist feiert.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Der Wald“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Kämpchen. Geboren wurde Kämpchen im Jahr 1847 in Altendorf an der Ruhr. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1909. Erschienen ist der Text in Bochum. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Moderne zuordnen. Die Richtigkeit der Epoche sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 55 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Kämpchen sind „Altendorf“, „Am Gemündener Maar“ und „Am Grabe der Mutter“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der Wald“ weitere 165 Gedichte vor.

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