Blitzableiter von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Wilder Geist wie Wetterwolke
Ueber uns zusammenzieht:
Ach, wie hilft man unserm Volke,
Daß ihm nicht ein Leid geschieht?
 
Wetterschäden zu verhüten,
Giebt es ja ein Mittel jetzt;
Für des wilden Geistes Wüthen
Giebt's ein Mittel auch zuletzt.
 
Hänget an die Blitzableiter
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Titel, Würden, Orden, Geld,
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Und das Wetter wird gleich heiter,
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Und beruhigt ist die Welt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Blitzableiter“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
57
Entstehungsjahr
1798 - 1874
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Blitzableiter“ ist August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, geboren am 2. April 1798 und verstorben am 19. Januar 1874. Hoffmann von Fallersleben war ein bedeutender deutscher Dichter des 19. Jahrhunderts, bekannt für seinen politischen Aktivismus und seine liberalen Ideale. Zeitlich ist das Gedicht also in das 19. Jahrhundert und damit in die Epoche des Biedermeier und des Vormärz einzuordnen.

Beim ersten Lesen des Gedichts entsteht der Eindruck einer metaphorischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und politischen Problemen. Der Dichter betrachtet die Bedrohungen, denen sich sein Volk gegenübersieht, und stellt sie in Bezug zu meteorologischen Phänomenen wie dem Wetter und dem Blitzschlag.

Inhaltlich geht es in Fallerslebens Gedicht um die Bewältigung von Krisen und Problemen. Das lyrische Ich fragt, wie man einem aktuell empfundenen Übel in der Gesellschaft begegnen kann und stellt die Überlegungen an, dass es vielleicht ein Mittel geben könne, um solche Gefahren abzuwehren. In den Schlussversen ist von Ehrentiteln, Orden und Geld die Rede, die am Blitzableiter festgemacht werden. Damit deutet das lyrische Ich an, dass gesellschaftlicher Status und Besitz vor den Gefahren schützen könnten.

Sprachlich und formal ist das Gedicht schlicht und verständlich gehalten. Es besteht aus drei Strophen zu je vier Versen, die Paarreime ausweisen. Auf jeglichen Ausschmückung wird verzichtet, um die Klarheit des Inhalts beizubehalten. Der Sprachgebrauch, etwa die Nutzung der älteren Schreibweise „giebt“ statt „gibt“, verweist auf das Entstehungsdatum des Gedichts im 19. Jahrhundert.

Die bildliche Sprache des Gedichts verleiht der Botschaft des Dichters Nachdruck. Er vergleicht die sozialen und politischen Unruhen mit einem aufziehenden Sturm. Der „wilde Geist“ könne durch einen metaphorischen Blitzableiter – Ehrentitel, Orden und Geld – gebändigt werden, um die Welt wieder zu beruhigen. Damit entlarvt Fallersleben diese Statussymbole als trügerischen Schutz vor gesellschaftlichen Problemen, womit er eine kritische Haltung zum Ausdruck bringt. Sein Gedicht regt zum Nachdenken an: Kann der Schein von Macht und Einfluss wirklich vor Unruhen und Krisen schützen?

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Blitzableiter“ des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Geboren wurde Hoffmann von Fallersleben im Jahr 1798 in Fallersleben bei Wolfsburg. In der Zeit von 1814 bis 1874 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei dem Schriftsteller Hoffmann von Fallersleben handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 57 Worte. Die Gedichte „Dies irae, dies ille“, „Sehnsucht nach dem Frühling“ und „Nur liebend ist dein Herz ein Herz“ sind weitere Werke des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Zum Autor des Gedichtes „Blitzableiter“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 201 Gedichte vor.

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