Der Ungläubige von Heinrich Heine
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Du wirst in meinen Armen ruhn! |
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Von Wonnen sonder Schranken |
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Erbebt und schwillt mein ganzes Herz |
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Bei diesem Zaubergedanken. |
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Du wirst in meinen Armen ruhn! |
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Ich spiele mit den schönen |
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Goldlocken! Dein holdes Köpfchen wird |
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An meine Schultern lehnen. |
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Du wirst in meinen Armen ruhn! |
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Der Traum will Wahrheit werden, |
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Ich soll des Himmels höchste Lust |
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Hier schon genießen auf Erden. |
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O, heil’ger Thomas! Ich glaub’ es kaum! |
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Ich zweifle bis zur Stunde, |
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Wo ich den Finger legen kann |
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In meines Glückes Wunde. |
Details zum Gedicht „Der Ungläubige“
Heinrich Heine
4
16
84
1851
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Der Autor des vorliegenden Gedichts ist Heinrich Heine, ein deutscher Dichter und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Eine genauere zeitliche Einordnung des Gedichts selbst ist etwas schwieriger, da Heine während seiner gesamten Schaffenszeit Gedichte verfasst hat, wobei jedoch insbesondere die Zeit zwischen 1820 und 1840 als seine produktivste gilt. Zunächst ist das Gedicht von einer sehr positiven Grundstimmung geprägt und erweckt den Eindruck tief empfundener romantischer Liebe.
Das lyrische Ich spricht in diesem Gedicht von einem ersehnten, glücklich und intim erscheinenden Moment mit einer geliebten Person. Mit der wiederholten Zeile „Du wirst in meinen Armen ruhn!“ spricht er seine Vorfreude und Sehnsucht aus. Bereits in den ersten vier Versen wird deutlich, dass das lyrische Ich vom Gedanken an die erwartete Wonne so sehr ergriffen ist, dass es sein Herz erbeben und schwellen fühlt. Die nächsten Strophen beschreiben, wie das lyrische Ich mit den goldenen Locken der geliebten Person spielen und ihr hübsches Köpfchen an seine Schulter lehnen wird. Im dritten Abschnitt wird das Gefühl der Intimität und des Himmels auf Erden durch die Vorfreude auf den gemeinsamen Moment mehr als nur angedeutet. In der letzten Strophe wird dann jedoch ein gewisser Zweifel ausgedrückt. Das lyrische Ich scheint sich nicht sicher zu sein, ob das erhoffte Glück auch Wirklichkeit wird.
Von der Form her handelt es sich bei dem Gedicht um vier einheitliche Vierzeiler, wobei jeweils der erste Vers jeder Strophe identisch ist und die übrigen drei Verse inhaltlich darauf aufbauen. Die verwendete Sprache ist bildreich, stimmungsvoll und mit romantischem Pathos aufgeladen. Es zeigt sich ein Wechselspiel der Gefühle zwischen strahlender Vorfreude und einem Anflug von Zweifel, der das Glück in Frage stellt.
Zusammenfassend geht es in „Der Ungläubige“ von Heinrich Heine um die Sehnsucht und Vorfreude auf ein erfülltes, von Intimität und Nähe geprägtes Liebesglück, das gleichzeitig mit einem gewissen Maß an Skepsis und Unglauben betrachtet wird, weil es fast zu schön erscheint, um wahr zu sein.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der Ungläubige“ des Autors Heinrich Heine. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1851 zurück. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 84 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Die Gedichte „Als ich, auf der Reise, zufällig“, „Alte Rose“ und „Altes Lied“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Der Ungläubige“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.
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