Besserwerden von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Wir haben schöne Institute
Für jedes Alter, jeden Stand;
Wir haben Fessel, Peitsch' und Ruthe,
Wir haben Kett' und Ordensband.
 
Das Laster findet seine Wohnung
Zu jeder Zeit, an jedem Ort,
Und für die Tugend sprießt Belohnung
Aus Gut und Geld, aus Schrift und Wort.
 
Ein Schul- und Zuchthaus ward das Leben
10 
Voll Religion und Unterricht;
11 
Auf's Bessre geht des Staates Streben,
12 
Doch bessert er sich selber nicht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.8 KB)

Details zum Gedicht „Besserwerden“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
68
Entstehungsjahr
1798 - 1874
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Besserwerden“ wurde von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben geschrieben, der in der Zeit der deutschen Romantik (1798-1874) lebte.

Beim ersten Lesen fällt sofort die sozialkritische Natur des Gedichts auf. Es bezieht klar Stellung zu politischen oder gesellschaftlichen Aspekten seiner Zeit, wobei insbesondere die Rolle von Institutionen und Praktiken hervorgehoben wird.

Das Gedicht besteht aus drei Strophen zu je vier Versen. In der ersten Strophe beschreibt das lyrische Ich den Stand der Institutionen in seiner Gesellschaft, die für jeden Menschen, unabhängig vom Alter oder Stand, existieren. Es erwähnt auch Zwangsmittel wie „Fessel, Peitsche und Ruthe“, die als Metapher für Disziplin oder Unterdrückung interpretiert werden können, sowie „Kett' und Ordensband“, die sowohl die Belohnung für Gehorsam als auch die Begrenzung der individuellen Freiheit symbolisieren könnten.

Die zweite Strophe geht ähnlich vor und zeigt die allgegenwärtige Existenz des Lasters und wie das System Tugenden mit materiellen Gütern oder Worten belohnt. In der dritten und letzten Strophe wird das Leben mit einem „Schul- und Zuchthaus“ verglichen, voller religiöser und lehrreicher Aktivitäten. Abschließend stellt das lyrische Ich fest, dass trotz der Bemühungen des Staates, Verbesserungen zu erreichen, er sich selbst nicht verbessert.

Nicht nur der Inhalt, sondern auch die Form und Sprache des Gedichts unterstützen diese Interpretation. Jede Strophe beginnt mit einer Darstellung der gegenwärtigen Umstände, gefolgt von einer kritischen Betrachtung dieser Umstände. Darüber hinaus nutzt das Gedicht einfache, klare Worte und direkte Aussagen, um sicherzustellen, dass seine Botschaft verstanden wird. Es zeigt eine tiefgreifende Kritik an Staat und Gesellschaft, in der Hoffnung, dass es zu einem Anstoß zum Nachdenken oder zur Diskussion über die behandelten Themen führt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Besserwerden“ des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. 1798 wurde Hoffmann von Fallersleben in Fallersleben bei Wolfsburg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1814 und 1874. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Der Schriftsteller Hoffmann von Fallersleben ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 68 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben sind „Jetzt hebt der Fasching an“, „Leicht in den Herzen“ und „Mein Vaterland“. Zum Autor des Gedichtes „Besserwerden“ haben wir auf abi-pur.de weitere 201 Gedichte veröffentlicht.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu August Heinrich Hoffmann von Fallersleben und seinem Gedicht „Besserwerden“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (Infos zum Autor)

Zum Autor August Heinrich Hoffmann von Fallersleben sind auf abi-pur.de 201 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.