Criminalistischer Bilderdienst von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Nicht an Hellas dürft ihr denken,
Sucht ihr, Künstler, Ruhm und Preis:
Auch bei uns in Flachsenfingen
Sprießt der Kunst ein Lorbeerreis.
 
Seht! vor eurem schlechtsten Machwerk
Müssen Ehrenmanner knie'n
Hat wohl Hellas einem Künstler
Soviel Ehre je verliehn?
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Criminalistischer Bilderdienst“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
39
Entstehungsjahr
1798 - 1874
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Criminalistischer Bilderdienst“ wurde von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben verfasst, einem deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts, der unter anderem für das Lied der Deutschen bekannt ist, aus dem die deutsche Nationalhymne stammt. Eine genaue zeitliche Einordnung ist schwierig, da das Schaffen Hoffmanns von Fallersleben sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt und kein konkretes Entstehungsdatum für dieses Gedicht vorliegt.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht wie ein Kommentar auf die zeitgenössische Kunstszene und die Auffassung von Kunst und Künstlern. Das lyrische Ich scheint Künstlern ins Gewissen reden zu wollen und sie aufzufordern, ihre Arbeit in einem nationalen und nicht in einem internationalen Kontext zu sehen.

Inhaltlich wendet sich das lyrische Ich an die Künstler und fordert sie auf, nicht an Griechenland (Hellas) zu denken, wenn sie Ruhm und Anerkennung suchen, sondern sich stattdessen auf die heimische Kunstszene zu konzentrieren. Es deutet an, dass auch in der Heimat, hier symbolisch durch den fiktiven Ort „Flachsenfingen“ repräsentiert, Kunst entsteht, die Anerkennung verdient („Sprießt der Kunst ein Lorbeerreis“). In der zweiten Strophe betont das lyrische Ich, dass auch vor schlechten Werken („eurem schlechtsten Machwerk“) Respekt gezollt werden muss, und stellt die Frage, ob ein Künstler jemals so viel Ehre in Griechenland erhalten hat.

Durch diese Aussagen lässt sich ableiten, dass das lyrische Ich vermutlich die lokalen Künstler dazu ermutigen möchte, ihre eigene Kunstszene mehr zu schätzen und daran zu arbeiten, ihren eigenen Stellenwert zu erhöhen, anstatt nach Ruhm im Ausland zu suchen.

Die Form des Gedichts ist recht traditionell, bestehend aus zwei Vierzeilern. Die Sprache ist ebenfalls eher einfach und direkt, was dem Gedicht eine gewisse Volksliedhaftigkeit verleiht. Auffällig ist der Gebrauch des humorvollen Ortsnamens „Flachsenfingen“ – ein klarer Indikator dafür, dass Hoffmann von Fallersleben sein Anliegen mit einer gewissen Ironie und Selbstironie formuliert.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Criminalistischer Bilderdienst“ des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. 1798 wurde Hoffmann von Fallersleben in Fallersleben bei Wolfsburg geboren. In der Zeit von 1814 bis 1874 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Hoffmann von Fallersleben ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 39 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Der Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben ist auch der Autor für Gedichte wie „So schlagen wir die Grillen todt“, „Das Lied vom Monde“ und „Dies irae, dies ille“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Criminalistischer Bilderdienst“ weitere 201 Gedichte vor.

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