Der Trinker auf dem Schlachtfeld von Otfried Krzyzanowski

Du! schläfst im fließenden Wein!
Du! rufst im Traum.
Hier, Tod, hat dein Spiel
Lichten freien Raum.
 
Resignation.
Du große Stille! Der Ruf nach Heldentum ist
Verzweiflung des Herzens. Und doch gibt es Männer.
Ihr leuchtenden Sterne! Der Ruf nach Schönheit ist nur
Verzweiflung der irren Sinne. Du große Stille!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Der Trinker auf dem Schlachtfeld“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
9
Anzahl Wörter
50
Entstehungsjahr
nach 1902
Epoche
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Trinker auf dem Schlachtfeld“ wurde von Otfried Krzyzanowski verfasst. Gelebt hat der Autor von 1886 bis 1918, weshalb die zeitliche Einordnung des Gedichts wohl in die Zeit des späten 19. oder frühen 20. Jahrhunderts fällt.

Beim ersten Eindruck wirkt das Gedicht bedrückend und düster. Es scheint sich um eine Person zu handeln, die im Rausch Alkohol flüchtet und in diesem Zustand auf Tod und Krieg reagiert. Die Form von direkter Ansprache lässt auf einen intensiven inneren Monolog schließen, in dem das lyrische Ich seine Verzweiflung und innere Konflikte ausdrückt.

Das lyrische Ich könnte eine Figur darstellen, die mitten in einer Schlacht kämpft und möglicherweise durch Alkohol betäubt ist. Es ruft im Schlaf und sieht möglicherweise den Tod als Spiel. Die Szenerie zeigt, dass das lyrische Ich in einem Krieg eingebunden ist, wo der Tod einen „freien Raum“ hat, womit gemeint sein könnte, dass der Tod hier allgegenwärtig und unausweichlich ist.

Die zweite Strophe widmet sich der Resignation und der „großen Stille“, die möglicherweise die nachfolgende Leere nach dem Tod oder Schlacht symbolisieren könnte. Das lyrische Ich spricht hier von dem Ruf nach Heldentum als Verzweiflung des Herzens. Dies könnte eine Kritik am sinnlosen Heldentum in Kriegen sein, das oft nur aus Verzweiflung und Druck, statt echter Überzeugung resultiert. Der Ruf nach Schönheit hingegen wird als Verzweiflung der „irren Sinne“ beschrieben, was auf den Wunsch nach Schönheit in einer Welt voller Schrecken und Leid hindeuten könnte.

Sprachlich ist das Gedicht sehr direkt und knapp. Die ausdrucksstarke Symbolik und die emotionale Sprache zeigen die Intensität der Botschaft des Gedichts. Die Form ist untypisch, so sind die Strophen unterschiedlich lang und die Verse haben keine feste Länge, was auf das chaotische und unvorhersehbare Szenario des Krieges hinweisen könnte.

Nach alldem lässt sich zusammenfassend sagen, dass das lyrische Ich in Krzyzanowskis Gedicht „Der Trinker auf dem Schlachtfeld“ die grausame Wirklichkeit des Krieges darstellt, während es zugleich Kritik an der sinnlosen Heroisierung von Krieg und der vergeblichen Suche nach Schönheit in solch einer trostlosen Situation übt.

Weitere Informationen

Otfried Krzyzanowski ist der Autor des Gedichtes „Der Trinker auf dem Schlachtfeld“. Im Jahr 1886 wurde Krzyzanowski in Starnberg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1902 und 1918. Erschienen ist der Text in Leipzig. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 50 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 9 Versen. Otfried Krzyzanowski ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Individualist“, „Der Untaugliche“ und „Elend“. Zum Autor des Gedichtes „Der Trinker auf dem Schlachtfeld“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 37 Gedichte vor.

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