Die Bauern in der Schenke von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
1 |
Die Bauern in der Schenke, |
2 |
Sie stritten sich, sie zankten sich, |
3 |
Sie schrie'n und lärmten fürchterlich, |
4 |
Und endlich ward die Zänkerei |
5 |
Zur mörderlichsten Prügelei. |
|
|
6 |
Die Bauern in der Schenke, |
7 |
Sie hörten plötzlich einen Krach, |
8 |
Es schlug der Blitz ins Kirchendach, |
9 |
Und Zänkerei und Prügelei |
10 |
War da mit Einem Mal vorbei. |
|
|
11 |
Die Bauern in der Schenke, |
12 |
Sie wurden schnell Ein Herz, Ein Sinn |
13 |
Und liefen zu dem Feuer hin. |
14 |
Doch als das Feuer war vorbei, |
15 |
Ging's wiederum zur Prügelei. |
|
|
16 |
Die Bauern in der Schenke |
17 |
So ging und geht es allezeit |
18 |
Mit unsrer deutschen Einigkeit: |
19 |
Kaum ist der Feind zum Land hinaus, |
20 |
Beginnt im Lande Streit und Strauß. |
Details zum Gedicht „Die Bauern in der Schenke“
4
20
106
1798 - 1874
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Die Bauern in der Schenke“ wurde von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben verfasst, einem deutschen Dichter und Philologen, der im 19. Jahrhundert lebte und arbeitete. Hoffmann von Fallersleben zählt zu den bedeutendsten Vertretern des politischen Liedes und der Volksliedforschung in Deutschland. Sein bekanntestes Werk ist das „Lied der Deutschen“, aus dem die deutsche Nationalhymne stammt.
Ein erster Eindruck des Gedichtes „Die Bauern in der Schenke“ ist, dass es ein humorvolles und doch kritisches Bild des gesellschaftlichen Lebens, im speziellen Kontext der deutschen Einheit, in der damaligen Zeit darstellt.
Inhaltlich beschreibt das Gedicht eine Auseinandersetzung zwischen Bauern in einer Schenke. Sie streiten und prügeln sich, bis ein Blitzeinschlag ins Kirchendach sie vorübergehend eint. Sie legen ihre Differenzen beiseite und löschen gemeinsam den Brand. Doch sobald die Gefahr gebannt ist, fangen sie wieder an zu streiten und sich zu prügeln. Die Aussage des lyrischen Ichs kann als Kritik an der Unfähigkeit der damaligen deutschen Gesellschaft, konstante Einigkeit zu bewahren, interpretiert werden.
Die Struktur des Gedichts ist einfach, mit vier Strophen von jeweils fünf Versen. Die Sprache ist direkt und unverschnörkelt, was zur humorvollen Betonung des Inhalts beiträgt. Die Wiederholung des Verses „Die Bauern in der Schenke“ am Anfang jeder Strophe schafft einen rhythmischen Rahmen und erhöht die Wirkung der darin enthaltenen Handlung. Das Gedicht endet mit einem direkten politischen Kommentar und schafft damit eine Verbindung zwischen der komödiantischen Darstellung der Bauern und der ernsteren Gesellschaftskritik.
Zusammenfassend ist „Die Bauern in der Schenke“ ein beißend humorvolles Porträt der menschlichen Natur und der politischen Landschaft Deutschlands im 19. Jahrhundert, verfasst in einfacher aber effektiver Sprache und mit prägnanter poetischer Struktur.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Die Bauern in der Schenke“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Im Jahr 1798 wurde Hoffmann von Fallersleben in Fallersleben bei Wolfsburg geboren. Im Zeitraum zwischen 1814 und 1874 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei Hoffmann von Fallersleben handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 106 Worte. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben ist auch der Autor für Gedichte wie „Mein Vaterland“, „Munter getanzt! fröhlich gezecht!“ und „So schlagen wir die Grillen todt“. Zum Autor des Gedichtes „Die Bauern in der Schenke“ haben wir auf abi-pur.de weitere 201 Gedichte veröffentlicht.
+ Mehr Informationen zum Autor / Gedicht einblenden.
+ Wie analysiere ich ein Gedicht?
Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu August Heinrich Hoffmann von Fallersleben und seinem Gedicht „Die Bauern in der Schenke“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.
Weitere Gedichte des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (Infos zum Autor)
- Das Osterei
- Das alte Jahr vergangen ist
- Die wilden Gänse
- Jetzt hebt der Fasching an
- Leicht in den Herzen
- Mein Vaterland
- Munter getanzt! fröhlich gezecht!
- So schlagen wir die Grillen todt
- Das Lied vom Monde
- Dies irae, dies ille
Zum Autor August Heinrich Hoffmann von Fallersleben sind auf abi-pur.de 201 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
Freie Ausbildungsplätze in Deiner Region
besuche unsere Stellenbörse und finde mit uns Deinen Ausbildungsplatz
erfahre mehr und bewirb Dich direkt