Bundscheckig von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Mel. Und so finden wir uns wieder
In dem heitern bunten Reih'n.
 
Wenn auch unsre Blüthen starben,
Blieben uns die Farben doch,
Und es spielt in schönen Farben
Unser Deutschland immer noch.
 
Aber, ach! wir sind betrogen
Um ein Zeichen schönrer Zeit,
Denn es wird kein Regenbogen
10 
Aus dem bunten Bundeskleid.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.6 KB)

Details zum Gedicht „Bundscheckig“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
51
Entstehungsjahr
1798 - 1874
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben verfasst, einem bekannten deutschen Dichter und Sprachforscher, der insbesondere für das Lied der Deutschen, besser bekannt als die deutsche Nationalhymne, bekannt ist.

Erster Eindruck ist, dass dieses Gedicht einen recht bunten, fröhlichen Ton hat und das Motiv der Farben darauf hinweist, dass sich der Dichter wahrscheinlich mit der Komplexität und Vielfalt Deutschlands beschäftigt. Es ist jedoch auch eine Quelle von Enttäuschung und Verlust, insbesondere in der dritten Strophe.

Der Inhalt des Gedichts scheint die kontrastierende Schönheit und das Scheitern des deutschen Bundesstaates darzustellen. Die erste Strophe erweckt den Eindruck fröhlicher Zusammenkunft und Vielfalt in Deutschland, „in dem heitern bunten Reih'n“. Die zweite Strophe beschreibt eine Art ständige Schönheit Deutschlands, selbst wenn die „Blüthen“ sterben - ein Hinweis auf die Unveränderlichkeit bestimmter Aspekte der deutschen Kultur oder Identität. Die dritte Strophe wechselt den Ton zu einem von Enttäuschung und Verrat. Der „Regenbogen“ – ein Symbol für Vielfalt und Versöhnung - wird nicht aus dem bunten „Bundeskleid“, oder der politischen Einheit Deutschlands, entstehen.

Die Form des Gedichts ist eine dreistrophige, wobei die ersten beiden Strophen jeweils aus zwei und vier Versen bestehen und die letzte Strophe vier Verse hat. Die Sprache des Gedichts ist recht einfach und unprätentiös, mit klaren und unkomplizierten Bildern und Metaphern.

Die Aussage des lyrischen Ichs ist, dass trotz der Vielfalt und Schönheit Deutschlands, seine politische Einheit nicht zu einer harmonischeren und vielfältigeren Gesellschaft führt. Es zeigt ein Gefühl von Enttäuschung und Verrat. Das Gedicht ist eine ausgezeichnete Illustration von Hoffmann von Fallerslebens patriotischer, aber oft kritischer Einstellung gegenüber der deutschen Politik und Gesellschaft seiner Zeit.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Bundscheckig“ ist August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Im Jahr 1798 wurde Hoffmann von Fallersleben in Fallersleben bei Wolfsburg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1814 und 1874. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Bei dem Schriftsteller Hoffmann von Fallersleben handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 51 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 10 Versen. Weitere Werke des Dichters August Heinrich Hoffmann von Fallersleben sind „Das Osterei“, „Das alte Jahr vergangen ist“ und „Die wilden Gänse“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Bundscheckig“ weitere 201 Gedichte vor.

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