Auf der Bierbank von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
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Welch ein Leben! welch ein Streiten |
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Für die Wahrheit und das Recht! |
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Auf der Bierbank |
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Unsre Sitten, unsre Zeiten, |
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Nein, sie sind fürwahr nicht schlecht! |
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Auf der Bierbank. |
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Weg mit Gilde, Zunft und Innung, |
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Weg mit allem Rang und Stand! |
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Auf der Bierbank |
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Hier gilt nur allein Gesinnung, |
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Hier gilt nur das Vaterland! |
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Auf der Bierbank. |
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Alle Lauheit geht zu Nichte, |
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Und der Freisinn wird gestählt |
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Auf der Bierbank |
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Und dem Gang der Weltgeschichte |
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Fühlen wir uns mitvermählt |
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Auf der Bierbank. |
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O wie sind wir treu verbunden, |
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Gutes Muths und gleichgesinnt! |
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Auf der Bierbank |
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O die süßen lieben Stunden, |
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Warum fliehn sie so geschwind! |
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Auf der Bierbank. |
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Deutschland ist noch nicht verloren! |
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Deutschland strotzt von Kraft und Geist |
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Auf der Bierbank |
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Allem sei der Tod geschworen, |
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Was nur welsch und undeutsch heißt, |
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Auf der Bierbank. |
Details zum Gedicht „Auf der Bierbank“
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1798 - 1874
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichtes ist August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, geboren am 2. April 1798 und gestorben am 19. Januar 1874. Fallersleben war ein deutscher Dichter, Philologe und Bibliothekar. Er gilt als wichtiger Vertreter der politischen Lyrik in der Vormärzzeit und ist bekannt als Verfasser der deutschen Nationalhymne. Dieses Gedicht stammt wahrscheinlich aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Beim ersten Durchlesen des Gedichtes fällt auf, das „Bierbank“ als Symbol dient. Die Bierbank repräsentiert einen Ort der Geselligkeit, der Diskussion, aber auch eine Demokratisierung, da hier alle gleich sind, unabhängig von Rang und Stand. Der Titel ist auch der Refrain, der jeder Strophe nachspürt.
Das Gedicht besagt, dass das lyrische Ich die sozialen Kämpfe und das Streben nach Wahrheit und Recht schätzt, die auf der Bierbank stattfinden. Gleichzeitig wird der Wert der Gemeinschaft, die auf der Bierbank gebildet wird, betont. Es ist ein Ort, an dem Gesinnung und Vaterland zählen, nicht der soziale Status. Zudem sind die auf der Bierbank verbrachten Stunden für das lyrische Ich kostbar und verfliegen schnell.
Die Form des Gedichtes ist recht traditionell, mit gleichmäßigen Versen und einer deutlichen Struktur. Die Sprache ist recht einfach und direkt, und Fallersleben verwendet wenige metaphorische Bilder. Stattdessen setzt er auf klare Aussagen und Wiederholung um seine Botschaft zu unterstreichen.
Insgesamt scheint „Auf der Bierbank“ ein Loblied auf die gesellige Stimmung und die offenen Diskussionen, die auf der Bierbank stattfinden, zu sein. Es ist auch ein Aufruf zur nationalen Einheit und zur Ablehnung von Fremdem oder „undeutsch“. Das lyrische Ich sieht die Gespräche und Diskussionen, die auf der Bierbank stattfinden, als Teil des nationalen und sozialen Fortschritts an.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Auf der Bierbank“ des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Der Autor August Heinrich Hoffmann von Fallersleben wurde 1798 in Fallersleben bei Wolfsburg geboren. In der Zeit von 1814 bis 1874 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Bei Hoffmann von Fallersleben handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 30 Versen mit insgesamt 5 Strophen und umfasst dabei 135 Worte. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben ist auch der Autor für Gedichte wie „Dies irae, dies ille“, „Sehnsucht nach dem Frühling“ und „Nur liebend ist dein Herz ein Herz“. Zum Autor des Gedichtes „Auf der Bierbank“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 201 Gedichte vor.
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Zum Autor August Heinrich Hoffmann von Fallersleben sind auf abi-pur.de 201 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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