Der Traum der Magd von Christian Morgenstern

Am Morgen spricht die Magd ganz wild:
Ich hab heut Nacht ein Kind gestillt –
 
ein Kind mit einem Käs als Kopf –
und einem Horn am Hinterschopf!
 
Das Horn, o denkt euch, war aus Salz
und ging zu essen, und dann –
 
‚Halt’s –
halt’s Maul!‘ so spricht die Frau, ‚und geh
an deinen Dienst, Zä-zi-li-ē!‘
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der Traum der Magd“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
9
Anzahl Wörter
55
Entstehungsjahr
nach 1887
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Christian Morgenstern, ein deutscher Dichter und Schriftsteller, der von 1871 bis 1914 lebte. Er ist vor allem für seine humoristische und oft skurrile Lyrik bekannt, die er in sogenannten „Galgenlieder“ veröffentlicht hat. Demnach lässt sich das Gedicht in die Übergangszeit zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert einordnen.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht ungewöhnlich und surreal, was durch die detaillierten und absurden Beschreibungen des geträumten Kindes hervorgerufen wird.

Der Inhalt des Gedichts handelt von einer Magd, die von einem seltsamen Traum erzählt, in dem sie ein Kind gestillt hat, das einen Käs als Kopf und ein Salzhorn am Hinterkopf hatte. Ihre Erzählung wird von der Frau des Hauses unterbrochen, die sie auffordert, wieder an die Arbeit zu gehen.

Das lyrische Ich, die Magd, scheint fasziniert von ihrem Traum zu sein und möchte dieses Erlebnis teilen. Es könnte interpretiert werden, dass sie durch den Traum ihrem monotonen und harten Alltag als Dienstmagd entfliehen kann. Die grobe Unterbrechung durch ihre Herrin erinnert sie jedoch brutal an ihre Wirklichkeit und ihre niedrige Stellung.

Die Form des Gedichts ist strophisch mit je zwei Versen, außer der letzten Strophe, die drei Verse umfasst. Auch die Sprache ist einfach und klar, die Bilder, die sie malt, sind jedoch sehr absurd und grotesk. Dieser Stil ist typisch für Morgensterns „Galgenlieder“. Der Gebrauch des Dialekts im letzten Vers betont die untergeordnete soziale Stellung der Magd und verstärkt die harte Unterbrechung ihres Träumens.

Zusammengefasst handelt es sich bei „Der Traum der Magd“ um ein groteskes und humorvolles Gedicht, das jedoch auch die harte Realität des Lebens einer Dienstmagd thematisiert. Durch die Traumerzählung wird einerseits die Flucht vor der Realität und andererseits die harte Rückkehr in diese dargestellt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Der Traum der Magd“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Morgenstern. Der Autor Christian Morgenstern wurde 1871 in München geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1887 und 1914. Erschienen ist der Text in Zürich. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Morgenstern ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 55 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 9 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Der Dichter Christian Morgenstern ist auch der Autor für Gedichte wie „Anto-logie“, „Bedenke, Freund, was wir zusammen sprachen“ und „Bim, Bam, Bum“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der Traum der Magd“ weitere 189 Gedichte vor.

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