Brackschafe von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
1 |
O zeig's nicht erst durch's Band im Knopfloch, |
2 |
Die ganze Welt weiß was du bist: |
3 |
Warum denn zeigst du armer Tropf noch, |
4 |
Wie billig deine Seele ist? |
|
|
5 |
Doch gut! so zeichnet man was Brack ist |
6 |
In allen großen Heerden aus; |
7 |
So lernen wir was Schranzenpack ist |
8 |
Und reif zum großen Völkerschmaus. |
Details zum Gedicht „Brackschafe“
2
8
51
1798 - 1874
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Brackschafe“ wurde von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben verfasst, der zwischen 1798 und 1874 lebte. Er ist bekannt für seine politisch und sozialkritischen Texte und dabei vor allem für das Deutschlandlied. Die zeitliche Einordnung fällt in die Epoche des Vormärz, einer Zeit, in der in Deutschland viele Forderungen nach politischer und sozialer Veränderung laut wurden.
Mein erster Eindruck des Gedichts ist einer von Kritik und Tadel gegenüber Individuen, die sich durch ihr Verhalten negativ hervorheben und scheinbar als inakzeptabel oder sogar verwerflich angesehen werden.
Inhaltlich besagt dieses Gedicht, dass es nicht nötig ist, sich durch äußere Merkmale als unerwünscht oder als Außenseiter zu kennzeichnen, da das Verhalten oft ausreicht, um solche Charakteristika zu offenbaren. Das lyrische Ich scheint über das Verhalten bestimmter Personen innerhalb der Gesellschaft entsetzt zu sein und wirft ihnen vor, niedere Absichten zu haben und unmoralisch zu handeln. Dies würde sich in Form gefestigter Vorurteile zeigen, die eine gesellschaftliche Ausgrenzung formen und durchscheinen lassen, die als „großer Völkerschmaus“ bezeichnet wird. Mit dieser Metapher scheint er auf einen selbst erstellten unvermeidlichen Untergang anzuspielen.
Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit jeweils vier Versen. Es hat somit eine klare und konzise Struktur. Die Sprache des Gedichts ist deutlich und direkt, wobei es durch symbolische und metaphorische Ausdrücke wie „Band im Knopfloch“, Brackschafe und „großer Völkerschmaus“ eine gewisse Tiefe und Mehrschichtigkeit erhält. Der Autor gebraucht eine eher abwertende Sprache, um seine Haltung gegenüber den beschriebenen Personen zum Ausdruck zu bringen.
Zusammenfassend scheint es sich bei „Brackschafe“ um einen beißenden, doch auch tiefgründigen Kommentar zu gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten und Vorurteilen zu handeln. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben fügt seine eigene kritische Sicht auf Menschengruppen hinzu, die sich durch ihr unnobilie Verhalten auszeichnet und somit dem „Schranzenpack“ ähnelt. Dabei appelliert er an das Individuum selbst, seine moralische Integrität zu reflektieren und anzustreben, nicht zum „Brackschaf“ zu werden.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Brackschafe“ ist August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. 1798 wurde Hoffmann von Fallersleben in Fallersleben bei Wolfsburg geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1814 bis 1874 entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Hoffmann von Fallersleben ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 51 Worte. Der Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben ist auch der Autor für Gedichte wie „Mein Vaterland“, „Munter getanzt! fröhlich gezecht!“ und „So schlagen wir die Grillen todt“. Zum Autor des Gedichtes „Brackschafe“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 201 Gedichte vor.
+ Mehr Informationen zum Autor / Gedicht einblenden.
+ Wie analysiere ich ein Gedicht?
Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu August Heinrich Hoffmann von Fallersleben und seinem Gedicht „Brackschafe“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.
Weitere Gedichte des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (Infos zum Autor)
- Das Osterei
- Das alte Jahr vergangen ist
- Die wilden Gänse
- Jetzt hebt der Fasching an
- Leicht in den Herzen
- Mein Vaterland
- Munter getanzt! fröhlich gezecht!
- So schlagen wir die Grillen todt
- Das Lied vom Monde
- Dies irae, dies ille
Zum Autor August Heinrich Hoffmann von Fallersleben sind auf abi-pur.de 201 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
Freie Ausbildungsplätze in Deiner Region
besuche unsere Stellenbörse und finde mit uns Deinen Ausbildungsplatz
erfahre mehr und bewirb Dich direkt