Der Brief an die Mutter (Auszug) von Friedrich Rückert

Weil sich mit dem Main der Weinberg,
Mit dem Weinberg schmückt der Main,
Darum heißt die Stelle Mainberg,
Schönster Berg- und Stromverein.
Ob erhoben seinen Steinwein
Würzburg übern Rheinwein hat,
Mir gewürzter wächst der Mainwein
Zwischen Mainberg und der Stadt,
Daß du scheinest von des Frischlings
10 
Mutter zubenannt, mein Schweinfurt,
11 
Ist die Schuld des falschen Zischlings,
12 
Ohne den du hießest Weinfurt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Der Brief an die Mutter (Auszug)“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
61
Entstehungsjahr
1788 - 1866
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Brief an die Mutter“ wurde von Friedrich Rückert geschrieben, einem deutschen Dichter des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts, genauer gesagt in der Epoche der deutschen Romantik. Er ist besonders bekannt für seine Lyrik und Prosa.

Auf den ersten Blick zeigt das Gedicht eine liebevolle Wegbeschreibung oder eine detaillierte Beschreibung einer Landschaft, zusammen mit einer scherzhaften Bemerkung über den Namen einer Stadt. Rückert verwendet den Fluss Main und die umgebende Landschaft als Hauptelemente des Gedichtes und symbolisiert sie als Weinberg, wobei er die Weine, die in der Region produziert werden, hervorhebt.

Der Inhalt des Gedichts scheint eine persönliche Beobachtung und Darstellung der Landschaft in und um Mainberg zu sein, insbesondere wie Rückert die Umgebung, das Weingebiet und den Namen einer Stadt (Schweinfurt) beschreibt. Rückert scheint eine Präferenz für den Mainwein gegenüber dem Rheinwein zu haben, suggestiert durch die Zeile „Mir gewürzter wächst der Mainwein“. Außerdem lässt die Zeile „Daß du scheinest von des Frischlings Mutter zubenannt, mein Schweinfurt“ darauf deuten, dass Rückert den Namen der Stadt Schweinfurt scherzhaft auf seine mögliche Herkunft hinweist, und „Weinfurt“ als Höhepunkt des Gedichts vorschlägt.

Vom sprachlichen Aspekt her ist das Gedicht einfach und unkompliziert, hält sich an ein klares Reimschema (aabbcc...). Rückert verwendet weder metaphorische noch symbolische Sprache, sondern präsentiert die Dinge so, wie er sie sieht, mit einer Prise Humor. Auch die Form des Gedichts ist eher ungewöhnlich. Die zwölf Verse sind unregelmäßig in vier, teilweise unausgeglichene, Strophen aufgeteilt. Dennoch hält Rückert den Rhythmus konsequent durch das gesamte Gedicht aufrecht.

Möglicherweise ironisiert Rückert die in Deutschland verbreitete Praxis, Städtenamen etwas anderes zu geben, als sie ursprünglich hatten. Eine weitere Analyse könnte auch zu dem Schluss kommen, dass dieses Gedicht als bittersüße Reflexion über lokale Identität und Stolz interpretiert werden kann, mit Rückerts Neigung zu Wortspielen und beiläufigem Humor in Bezug auf den Namen einer Stadt und die lokale Weinproduktion als Hauptelementen.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Der Brief an die Mutter (Auszug)“ ist Friedrich Rückert. Im Jahr 1788 wurde Rückert in Schweinfurt geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1804 bis 1866 entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 61 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 12 Versen. Der Dichter Friedrich Rückert ist auch der Autor für Gedichte wie „Amaryllis“, „Blumen aufs Grab“ und „Des ganzen Menschen und des einzelnen Geschichte“. Zum Autor des Gedichtes „Der Brief an die Mutter (Auszug)“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 102 Gedichte vor.

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