Vor dem Christbaum von Friedrich Wilhelm Güll

Da guck' einmal, was gestern nacht
Christkindlein alles mir gebracht:
ein Räppchen,
ein Wägelein;
ein Käppchen,
und ein Krägelein;
ein Tütchen
und ein Rütchen;
ein Büchlein
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voller Sprüchlein;
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das Tütchen, wenn ich fleißig lern',
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ein Rütchen, tät ich es nicht gern.
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Und nun erst gar den Weihnachtsbaum,
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ein schönrer steht im Walde kaum.
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Ja, schau' nur her und schau' nur hin
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und schau', wie ich so glücklich bin.
 
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in: Oldenburger Heimatlese
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I. /3, Oldenburg 1932, S. 40
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Vor dem Christbaum“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
18
Anzahl Wörter
74
Entstehungsjahr
1812 - 1879
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht mit dem Titel „Vor dem Christbaum“ wurde von Friedrich Wilhelm Güll verfasst, der im 19. Jahrhundert lebte. Dies lässt vermuten, dass das Gedicht ebenfalls in dieser Zeit entstanden ist.

Bei dem ersten Eindruck fällt auf, dass das Gedicht eine gewisse Munterkeit vermittelt, mit einem lichterfüllten, strahlenden Weihnachtsbaum als zentrales Motiv. Es scheint, als ob es von der Freude und dem Glück erzählt, die ein Kind beim Anblick der Weihnachtsgeschenke hat.

Inhaltlich handelt das Gedicht von einem Kind, das mit heller Begeisterung all die Gaben betrachtet, die das Christkind ihm gebracht hat. Es listet all die Gaben auf, die es erhalten hat – von Spielzeugen bis zu einem Buch mit Versen. Außerdem deutet es darauf hin, dass es als gute Belohnung ein Geschenk bekommen hat, da es fleißig gelernt hat; und dass es als Bestrafung ein Rutengeschenk bekommen hätte, wenn es unartig gewesen wäre. Das Kind lobt die Schönheit des Weihnachtsbaumes und drückt seine Freude darüber aus, wie glücklich es ist.

Formal ist das Gedicht in zwei Strophen unterteilt, wobei die erste Strophe aus 16 Versen und die zweite Strophe nur aus zwei Versen besteht. Es folgt kein strenges Reimschema, dennoch weist es einige Klangähnlichkeiten und Wiederholungen auf, die den Rhythmus und den Klang des Gedichts unterstützen.

Die Sprache des Gedichts ist einfach und verständlich, mit kurzen, klaren Versen. Es nutzt Reim und Rhythmus, um eine angenehme, melodische Atmosphäre zu erzeugen, die gut zur fröhlichen Stimmung des Inhalts passt. Es verwendet auch kindliche Worte wie „Räppchen“ oder „Wägelein“, was darauf hindeutet, dass das lyrische Ich ein Kind ist und zur authentischen Darstellung der kindlichen Perspektive beiträgt.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass dieses fröhliche Gedicht eine kindliche Freude und Begeisterung über die Weihnachtszeit und die Geschenke ausdrückt, die mit dieser Zeit einhergehen. Es verkörpert den Geist der Dankbarkeit, des Teilens und der Kinderfreude, die traditionell mit Weihnachten verbunden sind.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Vor dem Christbaum“ ist Friedrich Wilhelm Güll. 1812 wurde Güll in Ansbach geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1828 und 1879. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 74 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 18 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Der Dichter Friedrich Wilhelm Güll ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Mann von Schnee“, „Der erste Schnee“ und „Das Büblein auf dem Eise“. Zum Autor des Gedichtes „Vor dem Christbaum“ haben wir auf abi-pur.de weitere 12 Gedichte veröffentlicht.

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